Ich muss gestehen – Spiele mit geteilten Bildschirm waren noch nie meine Welt. Dennoch habe ich mich dem neuesten Spiel von Hazelight Studios, „Split Fiction“, gestellt. Hierbei handelt es sich um das neueste Werk, welches wir seit dem 06. März 2025 genießen dürfen. Erschienen ist es für PlayStation 5, PC und Xbox Series X|S. Das besondere hierbei ist, wie bereits bei It Takes Two, das man es nicht allein spielen kann. Dank des „Friends Pass“, den Hazelight Studios bereits bei It Takes Two nutzte, benötigt auch nur einer von beiden das Spiel. In meinem Fall war das also ich – also habe ich einen guten Kumpel dazu geholt und wir konnten loslegen. Hierbei ist es auch egal, auf welcher Plattform – Steam oder EA App – man kann über Crossplay spielen. Alternativ eben gemeinsam vor einem Bildschirm, wobei sich dann eindeutig der Controller zum Steuern empfiehlt. Und so viel vorangestellt: Das Spiel definiert das Genre auf eine ganz besondere Art und Weise.
Die Geschichte ist zudem schnell zusammen gefasst und dreht sich um zwei bisher weniger bekannte Schriftstellerinnen, Mio Hudson und Zoe Foster. Während Zoe in erster Linie Fantasy Geschichten schreibt, konzentriert sich Mio auf Science-Fiction. Beide treffen sich bei einer Firma, die ihnen eine Möglichkeit bietet, ihre Geschichten zu veröffentlichen. Das es sich dabei um eine neuwertige Maschine handelt, an welche sie angeschlossen werden sollen, erfahren sie allerdings erst vor Ort. Durch verschiedene Geschehnisse allerdings verschmelzen ihre Geschichten miteinander und die zwei sind gezwungen, zusammen zu arbeiten um die verschiedensten Herausforderungen zu meistern – und sich dabei einem Feind zu stellen, der sie über ihre eigenen Probleme hinaus fordern wird.
Ein herausragendes Merkmal von „Split Fiction“ ist der Fokus auf kooperatives Gameplay. Wie bereits in „It Takes Two“ setzt Hazelight Studios erneut auf ein Splitscreen-Design, das sowohl lokal als auch online gespielt werden kann. Die Spieler übernehmen die Kontrolle über Mio und Zoe und müssen eng zusammenarbeiten, um Rätsel zu lösen, Hindernisse zu überwinden und Gegner zu besiegen. Jede der Protagonistinnen verfügt über individuelle Fähigkeiten, die situationsabhängig eingesetzt werden müssen, um im Spiel voranzukommen. Dabei ist die Vielfalt der Spielmechaniken beeindruckend. Jedes Level präsentiert neue Herausforderungen und einzigartige Gameplay-Elemente, die das Spielerlebnis frisch und spannend halten. In einem Moment reiten Mio und Zoe auf Drachen durch mystische Täler, im nächsten Kämpfen sie in futuristischen Laboren gegen Roboter. Diese ständige Abwechslung sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt und die Spieler stets gespannt auf die nächste Überraschung sind. Dabei fühlen sich die Bewegungsabläufe sowohl mit Controller als auch mit Maus und Tastatur durchaus flüssig an, wenngleich der Controller minimal einfacher zu sein scheint.
Besonders hervorzuheben ist die nahtlose Integration der beiden Genres Science-Fiction und Fantasy. Die Welten von Mio und Zoe verschmelzen auf kreative Weise, sodass die Spieler in einem Level durch eine neonbeleuchtete Sci-Fi-Stadt navigieren und im nächsten in einer farbenfrohen Fantasy-Landschaft landen. Diese dynamische Wechselwirkung zwischen den Genres verleiht dem Spiel eine besondere Tiefe und Vielfalt. Besonders in einem Level kommt dies besonders zur Geltung, als beide Welten zeitgleich aufeinander treffen.
Ein weiteres bemerkenswertes Feature ist der bereits erwähnte und sogenannte „Freunde-Pass“. Dieses System ermöglicht es einem Spieler, einen Freund zum Mitspielen einzuladen, ohne dass dieser das Spiel selbst besitzen muss. Dies fördert das kooperative Erlebnis und senkt die Einstiegshürde für neue Spieler. Zudem unterstützt „Split Fiction“ plattformübergreifendes Spielen, sodass Freunde unabhängig von ihrer bevorzugten Plattform gemeinsam spielen können.
Die technische Umsetzung von „Split Fiction“ ist ebenfalls lobenswert. Die Entwickler haben die Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration voll ausgeschöpft und präsentieren beeindruckende Grafiken, flüssige Animationen und detaillierte Umgebungen. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Welten sind nahtlos und tragen zur Immersion bei. Der Soundtrack ergänzt das visuelle Erlebnis perfekt und passt sich dynamisch den jeweiligen Spielsituationen an.
Trotz all dieser positiven Aspekte gibt es auch kleine Kritikpunkte. Einige Spieler könnten die ständigen Wechsel der Spielmechaniken als überwältigend empfinden, da kaum Zeit bleibt, sich an eine bestimmte Spielweise zu gewöhnen. Zudem kann der Schwierigkeitsgrad in bestimmten Abschnitten recht anspruchsvoll sein, was für weniger erfahrene Spieler frustrierend sein könnte. An diesen ist jedoch der Speicherstand so fair gesetzt, dass es hier nur selten zu Frust beim Fortschritt kommt. So hat man die Möglichkeit, die Funktionen und Schritte kennen zu lernen und zu entdecken. Dennoch bietet „Split Fiction“ insgesamt ein fesselndes und innovatives Spielerlebnis, das die Messlatte für zukünftige Koop-Spiele höher legt.
Wer die Nebenquests mitnimmt, der wird zudem mit verschiedensten Easter Eggs und kleinen Highlights belohnt. Diese Geschichten sind vollkommen optional, liefern aber ein tieferes Bild über die beiden Protagonistinnen und ihrer Geschichte. Doch auch ohne diese Erfahrung entfaltet sich ein gutes Bild für Reaktionen oder Verhaltensmuster.
Insgesamt ist „Split Fiction“ ein Meisterwerk des kooperativen Gameplays. Hazelight Studios gelingt es erneut, ein Spiel zu schaffen, das nicht nur durch innovative Spielmechaniken, sondern auch durch eine packende Geschichte und beeindruckende Präsentation überzeugt. Für Fans von Koop-Spielen ist „Split Fiction“ ein absolutes Muss und setzt neue Maßstäbe im Genre.
Abschließend lässt sich sagen, dass „Split Fiction“ die Erwartungen an ein modernes Koop-Spiel nicht nur erfüllt, sondern übertrifft. Die gelungene Mischung aus abwechslungsreichem Gameplay, tiefgründiger Story und technischer Brillanz macht es zu einem der herausragenden Titel des Jahres 2025. Spieler, die Wert auf Zusammenarbeit und innovative Spielkonzepte legen, werden an „Split Fiction“ ihre helle Freude haben.
Mit einer Spielzeit von etwa 12 bis 14 Stunden bietet „Split Fiction“ zudem einen umfangreichen Umfang, der für viele unterhaltsame Abende sorgt. Die Möglichkeit, das Spiel mit verschiedenen Partnern erneut zu erleben, erhöht den Wiederspielwert und lädt dazu ein, neue Strategien und Ansätze auszuprobieren. Der Reiz, auch mal die andere Sichtweise, sprich den anderen Charakter zu spielen, sind groß. Entweder bei einem neuen Durchlauf oder vor jedem neuen Laden – die Wahl zwischen Mio und Zoe kann dementsprechend gewechselt werden.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Zugänglichkeit des Spiels. Dank des „Freunde-Passes“ können auch Spieler ohne eigene Kopie des Spiels in den Genuss von „Split Fiction“ kommen. Dies fördert nicht nur die Verbreitung des Spiels, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gaming-Community.
Somit erhalten wir hier ein wundervolles Koop-Spiel, das nicht nur ein tolles Gefühl hinterlässt, sondern auch neue Maßstäbe setzt. Durch die nicht zu hoch angesetzte Spielzeit bleibt auch die Möglichkeit, das Spiel lediglich für ein paar Stunden am Abend gemeinsam zu spielen, um dann am Folgetag weiter zu machen. Für uns war es im Test auf jeden Fall schwer, rechtzeitig aufzuhören. Immerzu trieb uns die Geschichte voran.









