Fünf internetfähige Geräte verbinden die Deutschen im Durchschnitt mit ihrem heimischen WLAN. Gleichzeitig ergreifen 72 Prozent über die Verwendung eines WLAN-Passwortes hinaus keinerlei Maßnahmen, um sich und ihre Geräte vor ungewollten Attacken zu schützen. Wie ausgeprägt das Sicherheitsbewusstsein im Hinblick auf den kabellosen Internetzugang tatsächlich ist, wem Zugang zum eigenen Netzwerk gewährt und warum die Deutschen ihren Ruf gerecht werden, schlechte Nachbarn zu sein, zeigt eine aktuelle Umfrage des Experten für Datenschutz und Privatsphäre, ExpressVPN.
So viele Touchpoints und so wenig Schutz
Vom Smartphone über den Laptop bis hin zu smarten Beleuchtungs- und Heizungsanlagen werden weltweit immer mehr Geräte und Systeme mit dem Internet verbunden und beispielsweise über Smartphone oder Tablet kontrolliert. In Deutschland verknüpfen 46 Prozent der Menschen zwischen vier und sieben Devices mit ihrem Netzwerk, 12 Prozent sogar zwischen zehn und 14 Geräte. Neben den Vorteilen und Erleichterungen, die dieses „Internet of Things“ bietet, eröffnet die Vielzahl an Einfallstoren allerdings auch unzählige Möglichkeiten für Cyberkriminelle, Daten und Informationen abzugreifen und für ihre Zwecke zu nutzen. Hacker suchen nach dem schwächsten Glied in der Kette und der Schutz eines jeden einzelnen Gerätes ist oft nicht ohne weiteres umsetzbar.
Zwar setzen 94 Prozent richtigerweise auf ein starkes WLAN-Passwort und 36 Prozent geben an, dass ihnen die Sicherheit ihres Netzwerkes wichtig ist, aber nur 28 Prozent investieren Zeit und Mühe in einen umfangreicheren Schutz. 17 Prozent vertrauen in diesem Zusammenhang den integrierten Sicherheitsfunktionen ihres Routers, 16 Prozent glauben, dass ihr WLAN-Passwort stark genug ist und weitere elf Prozent geben an, keine größeren Bedenken zu haben, weil ihnen bisher auch nie etwas passiert ist. Besorgniserregend ist zudem, dass 13 Prozent der Umfrageteilnehmer zugeben, von der Materie schlichtweg nichts zu verstehen und dass ihnen das Thema zu kompliziert erscheint.
WPA und WEP
Auch ein genauerer Blick auf die WLAN-Verschlüsselungsprotokolle – direkt über den Router aktivierbare Algorithmen, die die Datenübertragung zwischen Gerät und Netzwerk schützen sollen − bestätigt diese Wissenslücken zum Teil: Zwar nutzen 37 Prozent den aktuellsten Standard WPA2 und zehn Prozent den Vorgänger WPA, 39 Prozent der Umfrageteilnehmer sind die Funktionen allerdings überhaupt nicht bekannt und sechs Prozent nutzen den veralteten und nicht mehr empfohlenen Standard WPE.
Mein WLAN ist dein WLAN?
Ein weiterer sicherheitsrelevanter Faktor ist, wer wie und wann Zugriff auf das eigene WLAN-Netzwerk hat. Im Rahmen der Umfrage zeigt sich, dass die Deutschen hier vorsichtig agieren und misstrauisch sind – im Gegensatz zu der scheinbar weniger greifbaren Gefahr „unsichtbarer“ Hacker. Während nur 18 Prozent der Befragten ihren Netzwerkzugang regelmäßig und 38 Prozent nur von Fall zu Fall mit anderen teilen – und das hauptsächlich mit Familie (67 Prozent) und Freunden (62 Prozent) – erlauben 40 Prozent der Deutschen Dritten keinen Zugriff auf ihr WLAN.
Zwar würden 26 Prozent im Notfall auch Nachbarn und Menschen aus der näheren Umgebung mit ihrem Netzwerk aushelfen, wiederum 56 Prozent geben aber an, dass sie der Nachbarschaft überhaupt nicht vertrauen und in keiner Weise Zugriff erlauben würden. Berechtigte Sorge? Tatsächlich haben 23 Prozent der Befragten schon einmal eine unbefugte Nutzung ihres Netzwerks festgestellt – neben Nachbarn waren allerdings auch Freunde, Familie und Mitbewohner darunter. Und kurioser Weise haben 30 Prozent zugegeben, bereits selbst einmal die Nachbarn nach deren WLAN-Code gefragt zu haben.
„Die Nutzung verschiedener Geräte im heimischen WLAN erfordert zum Schutz der Privatsphäre schon immer ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und in Zeiten von Smart Home und IoT summieren sich heute die Möglichkeiten für Cyberkriminelle“, sagt Lauren Hendry Parsons, Privacy Advocate bei ExpressVPN. „Zwar werden die Security-Basics – ein starkes Passwort und der bewusste Einsatz der aktuellen Verschlüsselungsstandards – glücklicherweise von vielen Deutschen umgesetzt, es bleibt aber noch Luft nach oben.“
„Beispielsweise empfiehlt sich darüber hinaus eine Unterteilung des WLANs in verschiedene Netzwerke – zum Beispiel eines für Gäste, eins für die Smart Home-Geräte und eines für die üblichen Endgeräte“, ergänzt Hendry Parsons. „Ein Passwortmanager kann bei der Organisation der verschiedenen Zugänge helfen. Darüber hinaus legt ein VPN eine zusätzliche Verschlüsselungs-Schicht über die Kommunikation jedes einzelnen Devices mit dem Netzwerk und ein entsprechend konfigurierter VPN-Router deckt auch die Geräte ab, die selbst keinen VPN-Client unterstützen. Am unkompliziertesten ist allerdings die Verwendung eines Routers mit integriertem VPN – simple und unkompliziert in der Anwendung sind diese Geräte aktuell das Non-Plus-Ultra in Sachen Datenschutz und Privatsphäre.“
Im Bestreben, die Sicherheitsstandards der WLAN-Landschaft zu verbessern, hat ExpressVPN kürzlich Aircove in Deutschland eingeführt. Aircove ist der weltweit erste Wi-Fi 6-Router mit integriertem VPN-Schutz, mit dem Nutzer jedes Gerät in ihrem Zuhause innerhalb weniger Minuten schützen und verschlüsseln können. Dazu gehören Smart-TVs, Sprachassistenten und andere Smart-Home-Geräte, die normalerweise nicht mit VPN-Software kompatibel sind.