Gamig ist schon lange in den Haushalten in Deutschland angekommen und gehört zum Alltag. Dabei sind die Ansprüche alle anders, je nach Technik und eigenen Möglichkeiten. Besonders im Bereich der Virtual Reality oder auch bei Rollenspielen ist eine möglichst große Immersion immer gefragter. Und hier kommt ein besonderes Stück Technik ins Rennen: Der Feelbelt Series One. Die gleichnamige Firma Feelbelt liefert hier einen Sound-Gürtel, welcher Geräusche oder Musik spürbar macht. Einfach um den Bauch gelegt und mit einem Input gekoppelt wie zum Beispiel einem VR-Headset, dem Smartphone, dem PC oder anderen Quellen. Die Software analysiert dann die Musik oder Geräusche undüberträgt diese auf unterschiedliche Impulsgeber am Gürtel. So ist es möglich, verschiedene Töne an verschiedenen Stellen zu spüren. Je nach Nutzung kann das Immersionsgefühl hier unglaublich gewinnen. Doch reicht das aus, um ein gutes Produkt und eine sinnvolle Ergänzung zu sein? Werfen wir im Test einen Blick darauf.
Hergestellt wird der Feelbelt Series One in Deutschland. Finanziert wurde das Produkt ursprünglich durch Crowdfunding, was bereits ein Indiz auf die Begeisterung der Gamer für eine solche Idee ist. Der Frequenzumfang, mit welchem der Feelbelt arbeitet, ist hier von 1 Hz bis zu 29 kHz möglich. Damit deckt der Feelbelt auch Frequenzbereiche ab, die unser menschliches Gehör gar nicht wahrnimmt – hier geht es erst ab 20 Hz los. Auf der Innenseite des Gürtels sind die zehn Impulsgeber, welche den Sound als Schall auf unseren Körper übertragen, also Schwingungen. Das bewirkt, dass das haptische Empfinden natürlich bleibt und sich gänzlich ohne elektrische Impulse oder sonstige Technik übertragen kann. Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass auch tiefe Bässe schön übertragen werden – dieses Gefühl kennt man sonst von Subwoofern oder ähnlichen. Die von Feelbelt als „Haptic Feedback 2.0“ betitelte Technologie lässt euch somit sehr immersiv Atmosphäre, Schüsse und Explosionen fühlen.
Im Test habe ich den Gürtel mit meiner Oculus Virtual Reality Brille, am Computer und mit dem Smartphone getestet. Besonders immersiv wurde es natürlich mit der VR Brille. Hier spielten die beiden Komponenten wunderbar ineinander und ergänzten sich, um eine ganz besondere Spieltiefe zu generieren. Aber auch am Computer oder bei Musik mit dem Smartphone konnte der Gürtel hier tatsächlich überzeugen. Beim Gaming empfiehlt es sich jedoch, manche Hintergrundmusik etwas leiser zu stellen, da diese sonst, je nach Musik, zu einem dauerhaften Feedback des Gürtels führt. Kein Fehler des Gürtels – der macht, was man von ihm erwartet. Aber dennoch störend. Durch die einfache Einstellung kann dies vermieden werden.
Verbunden wird der Feelbelt entweder durch Audiokabel oder eben per Bluetooth. Das gestaltet den Einsatz vollständig flexibel. Da der Gürtel selbst über einen eigenen Akku verfügt, der uns bis zu sechs Stunden begleitet, muss hier nichts weiter beachtet werden. Wir haben den Gürtel im Test nach etwas mehr als fünf Stunden bereits an sein Limit gebracht, was aber auch daran liegen kann, dass wir regelmäßig Dinge angepasst, umgesteckt und geändert haben. Aber durch den USB-C-Anschluss war der Gürtel unkompliziert wieder geladen.
Die verschiedenen festen Teile des Gürtels sind über Schaniere miteinander verbunden. Ganz vorne befindet sich das Kernstück, welches auch einen Audioeingang und einen Audioausgang bereithält, sodass wir hier unsere Audioquelle anschließen und noch zusätzlich zum Beispiel einen Kopfhörer anklemmen. Zusätzlich befindet sich vorne ein kleiner Joystick, der uns die Lautstärke und Virbrationsintensität regeln lässt. Das flexible Gummiband wird durch einen Magnetschluss fest am Körper gehalten und lässt sich somit an die Größe des Trägers anpassen. Grundsätzlich ist der Feelbelt in zwei Größen erhältlich, sodass hier für jeden etwas dabei sein sollte.
Die verfügbaren Größen sind:
Size 1 – 72 cm – 110 cm
Sitze 2 – 110 cm – 150 cm
Die Grundeinstellungen lassen sich alle am Gürtel selbst regeln. Wer noch mehr möchte, der lädt sich am besten die eigene Feelbelt App aufs Smartphone und kann hier viel detaillierter die Einstellungen anpassen. Übertragen werden diese per Bluetooth an den Gürtel, sodass man direkt davon profitiert. Es gibt auch vordefinierte Profile, sodass man direkt auswählen kann, was man spüren möchte. Im Test war die App eine absolute Bereicherung, um das Feeling an verschiedene Tester individuell anzupassen. Updates für den Feelbelt werden ebenso über die App abgerufen und jederzeit bereitgestellt. So ist sichergestellt, dass die Software immer funktionsbereit ist.
Wie bereits erwähnt, wurde der Feelbelt im Test in verschiedensten Situationen eingesetzt. Hierbei hat er seine Stärken definitiv beim Gaming am ehesten ausspielen können, da die Immersion gesteigert und alles viel besser spürbar wurde. Insbesondere das Gaming mit VR-Brille war ein ganz anderes Erlebnis als davor. Ist VR generell schon sehr immersiv, so ist es mit dem Feelbelt ein ganz neues Level. Beim Hören der Musik waren die Bässe sehr gut zu spüren, was ein wenig an ein Konzert erinnert hat – ohne das alle drumherum mitgehört haben, dank Kopfhörer.
Der Gedanke des Feelbelts ist eine wundervolle Bereicherung nicht nur für die eigene Bespaßung. Setzt man den Gedanken fort, so können gehörlose Menschen oder schwerhörige Menschen von dieser Technologie profitieren und Sounds intensiver erleben. Unter dem #feelHealth setzt sich Feelbelt hier bewusst für Inklusion und auch mentale Gesundheit ein. Hier wird beeindruckend gezeigt, wie man sich mit dem Feelbelt gezeigt, wie man sich für die Gesundheit damit engagieren kann.
Der Feelbelt ist ein spannendes Produkt. Ich muss zugeben, dass ich vor dem Test skeptisch war, ob es wirklich Sinn ergibt und etwas bewirkt. Doch bereits bei den ersten Tests wurde deutlich klar, dass sich hier jemand mit der Thematik beschäftigt hat und diese ernsthaft umgesetzt hat. In allen medialen Bereichen, wie Musik und Film, profitiert man vom Feelbelt und erfährt eine weitere Ebene des eigenen Multimedia-Erlebnisses. Seine volle Stärke entfaltet der Feelbelt in meinen Augen allerdings beim Gaming, da das Spielgefühl massiv erweitert wird. Besonders kommt dies bei Shootern rüber – Anno 1800 macht jetzt nicht ganz so viel Sinn mit dem Feelbelt. Aber auch VR-Games profitieren von dieser weiteren Ebene der Immersion.
Die Kosten für den Feelbelt belaufen sich laut offiziellen Shop auf 349 Euro, jedoch wird er aktuell für 279 Euro angeboten. Optional auch mit einer Ratenzahlung. Der Preis mag auf den ersten Blick hoch wirken, jedoch kann der Feelbelt diesen vollständig rechtfertigen. Hat man sich erstmal daran gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen. Hinzu kommt, dass Feelbelt euch das Gerät 14 Tage testen lässt und ihr es, wenn es nicht überzeugen konnte, einfach zurückschickt.
Für uns ist der Feelbelt eine wahre Bereicherung, wenngleich er hauptsächlich beim Gaming zum Einsatz kommt. Doch mit #feelHealth erschließt sich natürlich auch ein Bereich, den man nicht vernachlässigen sollte. Ganz gleich, wie man den Feelbelt einsetzt – uns konnte er überzeugen und bereichert seitdem unsere Art, wie wir Sounds wahrnehmen.