Ubisoft, der Spieleentwickler und Publisher aus Frankreich war in den letzten Wochen fleißig mit dem herausbringen von neuen Games wie Assassin’s Creed Valhalla und Watchdogs: Legion. Ein weiterer Titel wurde am 03.12.2020 heraus gebracht, der im Vorfeld anhand von Trailern vielfach kritisch beäugt wurde. Die Sprache ist von Immortals Fenyx Rising, einem Open World Adventure im bunten Comic-Look der aufgrund von gezeigten Mechaniken im Gameplay, Spielaufbau und Aussehen einen Vergleich zu Spielen wie Zelda erlaubt.
Auch wenn jetzt viele Zelda-Fans aufschreien und mich gern aufgrund von Blasphemie steinigen würden, mache ich trotzdem weiter… Ich liebe diese Art von Games und so gehe ich erstmal vorurteilslos an den neuen Ubisoft Titel ran und teste was euch erwartet, wenn ihr euch ins Abenteuer zwischen Göttern, Monstern und dem/der titelgebenden Held/in stützt.
Beim Start ins Spiel kommen wir ohne Intro und schnickschack zum Titelbild und können nach dem Bestätigen erst einmal die grundlegenden Einstellungen zum Game machen… Helligkeit, Interface Größe Sprachen und weiteres. Bei den Sprachen stehen mehrere zur Auswahl und so können wir die Sprachen fürs Menü, Sprachausgabe und Untertitel separat steuern und nach eigenen Wünschen festlegen.
Jetzt sind wir dann mal im Hauptmenü…
Ohne ab zu schweifen stürze ich mich ins Abenteuer… Nun kommt noch der gewünschte Schwierigkeitsgrad, hier dürft ihr anfangs aus 4 Stufen wählen:
Story: Für Story-Liebhaber und blutige Anfänger… sehr sehr blutige Anfänger, hier liegt der Fokus wie schwer zu erkennen auf der Story, die Gegner stellen dabei keine wirkliche Bedrohung dar und für einen entspannten Gang durchs Game gemacht.
Leicht, Mittel und Schwer sind dann die gängigen Stufen, die sich in der härte der Gegner und der Regeneration des Helden unterscheiden.
Albtraum: für die ganz Hartgesottenen und diejenigen die der Schwere Modus nicht mehr beeindruckt, gibt es noch den Albtraum Modus… dieser ist zu Beginn aber noch nicht freigegeben und wird nach dem ersten durchspielen verfügbar.
Jetzt habe ich schon so viel gesabbelt, aber noch nix von Game erlebt… also los jetzt… aber Vorsicht!!! Gegebenenfalls trefft ihr auf Spoiler, ist werde aber nicht alles Haarklein schreiben und einige Ereignisse bewusst überspringen.
Typhon, ein Mischwesen und Sohn der griechischen Göttin Gaia hat sich aus seinem Gefängnis befreit in dem er von Zeus verbannt wurde und sehnt nach Rache an den Götter des Olymp. Zeus, der als letzter übrig geblieben ist wendet sich an Prometheus, den er selbst aufgrund von Verrat auch verbannte und an einen Berg fesselte um jetzt seine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die einzige was Prometheus aber vorschlug war die Hilfe der Sterblichen in Anspruch zu nehmen und so gingen die beiden eine Wette ein. Sollte ein Sterblicher Typhon besiegen sei Prometheus frei und wenn nicht würde er Zeus beistehen um Typhon selbst zu bezwingen…
So startet jetzt unsere Geschichte, eines durch Schiffbruch gestrandeten Helden Fenyx den wir im ersten Schritt selber personalisieren können. Ob männlich oder weiblich, Gesicht, Frisur und Farben von Haar, Haut und Augen dürfen wir selber bestimmen. Zwar beläuft sich die Auswahl auf eine überschaubare Anzahl an Optionen, aber so verbringt man auch wiederum nicht zu viel Zeit im Editor wie es mir schnell passiert, wie bei anderen Ubisoft Games wie Ghost Recon, wo die Erstellung des Charakters gerne mal ne Stunde dauern kann…
Angespült an einer fremden Insel wachen wir auf, ohne zu wissen wo wir oder der Rest unsere Mannschaft ist. Einer kurzen Klettereinlage kommen wir einer Gruppe von Menschen näher die sich als Teil unserer Leute herausstellen, aber.. sie sind zu Stein verwandelt und finden unseren Bruder dessen Körper zerschlagen neben seinem Schwert liegt…
Da wir jetzt bewaffnet sind, dürfen die ersten Gegner natürlich nicht fehlen und uns werden kurz die grundlegenden Elemente des Kampfes erklärt wie Angriff, Ausweichen und Parieren. Mit den ersten Grundlagen werden wir weiter geschickt. Über den Kompass am oberen Bildrand wird uns das nächste Ziel angegeben und wir bewegen uns in Richtung einer Statue um uns einen Überblick zu verschaffen. Wir klettern empor und untersuchen über den beobachten Modus unsere Umgebung, entdecken Objekte die wir auch Anwählen und über unseren Kompaß anzeigen lassen können.
Der Hilfeschrei eines von einem Greif verschleppten Person lockt uns zu einem Riss der uns in die Unterwelt, den Tataros führt. Diese Dungeons, die ein wenig an ein Verlies aus Zelda erinnert ist ein abgeschlossener Bereich abseits der offenen Welt. Mit dem Lösen von Schalterrätseln und Sprungpassagen bahnen wir uns unseren Weg durch den Abschnitt bis wir zum Schluss eine neue Waffe erhalten und diese direkt an den ersten kleinen Gegnern testen können…
In kürzester Zeit sammeln wir so weitere Ausrüstung wie Waffen, Rüstungen, weitere nützliche Objekte und Ressourcen… es wirkt so als werde man in Immortals Fenyx Rising direkt in der ersten Stunde mit allem zugeschmissen, was man in anderen Games mühsam erarbeiten muss um weiter zu kommen. Aber nach etwa 2 Stunden, Erkundung, ein paar kleinen Rätseln, Kletter- und Kampfeinlagen und zuletzt einer Begegnung mit der Wurzel allen Übels, Typhon selbst, beenden wir den Prolog und so wird uns klar da da noch eine ganze Menge mehr auf uns wartet.
Neben der Hauptstory hat die Open World noch einiges Nebenaufgaben zu bieten, Bereiche mit versteckten Truhen, Rätsel und Objekte sind hier und da versteckt, während man den Hauptstrang in 25 (+/- 5) Stunden durch rennen könnte. Aber es sind oft die kleinen Dinge abseits des Hauptweg die es interessant machen und euch tiefer in die Welt eintauchen lassen.
Ach ja, das ganze wird parallel immer wieder von Zeus und Prometheus kommentiert. Diese Unterhaltungen und Kommentare sind weitest gehend ganz amüsant, manchmal etwas flach aber es bringt doch ein wenig mehr Witz in die ganze Sache und auch kurze Zwischensequenzen runden den Spielverlauf ab.
Jetzt reicht es aber mit dem Anfüttern… der Weg durch die weitere Story liegt vor euch, vereint die Mächte der Götter und bezwingt Typhon bevor er die Welt mit Chaos überzieht.
Das Interface bei Immortals Fenyx Rising ist überschaubar und nicht überladen.
Am oberen Rand ist der Kompaß der euch die Richtung und Entfernung zum nächsten Ziel angibt, auch ob es über oder unter euch liegt. Neben dem nächsten Wegpunkt der Hauptstory werden euch auch Dinge angezeigt sie ihr im Übersichtsmodus markiert habt, Truhe, Sammelobjekte oder kleine Aufgaben abseits der Story. Es gibt reichlich zu entdecken, haltet also immer mal Ausschau nach interessanten Orten.
Links unten ist die Direktauswahl der Tränke um euch zu stärken. Ausdauer, Lebenskraft, Angriff und Verteidigung können so aufgefrischt oder kurzzeitig verstärkt werden. Aber dafür müsst ihr erst Pflanzen sammeln um die supportenden Tränke zu brauen.
In der Mitte unten ist eure Lebensenergie, gebt acht und lässt sie nicht auf Null sinken sonst dürft ihr es vom letzten Savepoint erneut versuchen. In den Dungeons, den Tartaros Verließen die ihr über einen Riss in der offenen Welt betretet, habt ihr kleine Savepoints die euch beim Ableben nicht komplett zurück werfen.
Rechts findet ihr dann noch die Fähigkeiten wie unter Anderen den Bogen oder das Heben von Objekten und in der Mitte taucht bei verschiedenen Aktionen eine blaue Leiste aus die eure Ausdauer anzeigt…. Fällt diese auf Null ists vorbei mit der Aktion… blöd wenn man gerade hoch oben an einer Wand klettert und Aufbruch ein Sturz in den so gut wie sicheren Tod erwartet, behalte diese Anzeige also immer im Auge.
Eure Fähigkeiten und Ausrüstung könnt ihr mit Sammelobjekten in Form von Münzen, Kristallen, Ambrosia und den Blitzen des Zeus in der Halle der Götter verstärken. Mehr Angriffskraft der einzelnen Waffen, mehr Ausdauer oder zusätzliche Verteidigung auf die Rüstung, Fähigkeiten wie verbesserte Kombo Angriffe oder Nivea die euch beim Klettern und schwimmen einen Vorteil bringen. Entwickelt Fenyx ganz nach eurem Belieben und Spielstil.
Das Gameplay erinnert wirklich ein wenig an das eingangs erwähnte Zelda, aber dennoch wirkt es anders… und das nicht im negativen gemeint. Wie gesagt, ich bin selber ein Fan von Nintendo grünen Zipfelmützen-Träger aber Immortals Fenyx Rising bringt ein dynamisches Gameplay welches von Beginn an Laune macht und es fällt mir schwer ne Pause zu machen oder geschweige denn die Konsole auszumachen.
Die offene Welt lädt ein zum Erkunden und weckt den Entdecker. Im Prinzip steht uns die gesamte Welt offen, werden nur durch die Erreichbarkeit von nicht vorhandenen Fähigkeiten eingeschränkt, aber… wo ein Wille, da ist (fast) auch immer ein Weg.
Die Welt hat dabei fast ausschließlich feindselige Bewohner, da wohl so ziemlich jeder der friedlichen Bewohner dieses Insel, inklusive der Mannschaft von Fenyx versteinert wurde. Die Anzahl der verschiedenen Gegnertypen ist zwar nicht so groß wie ich es mir erhofft habe, aber dennoch umfangreich genug damit es nicht zu eintönig wird, vor allem weil man nicht einfach nur monoton drauf hauen kann/sollte… ein wenig Überlegung und taktisches vorgehen sollte man schon an den Tag legen und nicht blind in die nächste Mob Gruppe rennen… das kommt vor allem in den höheren Schwierigkeitsgrad zum tragen. So stellen wir uns Zyklopen, Miniaturen, Ebern und anderen Widersachern der griechischen Mythologie entgehen.
Die Landschaft ist mit viel Kreativität und Liebe zum Erforschen und Entdecken gestaltet worden und auch an der Größe der Insel kann ich nicht meckern. Wo ich ein wenig Kritik ansetzen kann ist die Aufmachung des Tartaros, nicht falsch verstehen… die Rätsel und Puzzle sind super gemacht, nur wirkt der Ort wo es sich abspielt eher wie ein paar Säulen und Plattformen im Weltall… schwer zu erklären, aber ich hatte mir da eher die Optik eines düsteren Unterwelt Gewölbe gewünscht. Aber Kritik auf hohem Niveau sollte man konstruktiv sehen 😉
Die Steuerung ist ganz angenehm, wenn man sich daran gewöhnt hat und über die Optionen kann man hier ein wenig nach eigen Wünschen anpassen. Die Kämpfe sind dabei schnell und durch den Einsatz von Schwert, Axt, Bogen, werfbaren Objekten wie Steinen und anderen Gegenständen sehr flexibel und individuell nach eigenem Belieben bestreitbar. Ab und an hatte ich zwar Probleme mit der Steuerung beim Klettern oder das sich der Charakter anstatt über eine kleiner Stufe zu springen sich an der Kante festgehalten hat… was natürlich nicht so gut kommt wenn man auf der Flucht mit Gegner im Nacken dann im Eifer des Gefecht nicht den richtigen Knopf findet um wieder abzuspringen. Aber ja nun… der letzte zu laden Spielstand war meistens nicht weit zurück 😀
Immortals Fenyx Rising ist seit dem 03.12.2020 für PlayStation, Xbox, PC und Nintendo Switch verfügbar