Der Entwickler Dovetail Games nimmt euch mit TSW 2020 auf die Reise über die Bahnstrecken dieser Welt, zumindest auf ein paar der bekanntesten. In verschiedenen Zügen steigt ihr auf den Platz am Steuerpult und übernehmt die Kontrolle, also nehmen sie Abstand denn die Türen schließen automatisch.
Die Installationen auf der Xbox one erfordert 21 Gigabyte und ist somit eine überschaubare Größe. Ein kleiner Hinweis am Rande, wenn ich bestimmte Tasten nenne entsprechen die dem Xbox one Controller Layout. Also nicht wundern wenn ihr auf der Playstation vergeblich nach „Y“ sucht.
Bevor es losgehen kann, müssen wir uns ein Nutzerprofil bei Dovetail Games anlegen. Da ich keine Option gefunden habe diesen Schritt zu umgehen müssen wir wohl oder übel unsere E-Mail preisgeben um uns anzumelden.
Zu Beginn legen wir dann ein Spielerprofil an, dazu wählen wir einen von acht vorgefertigten Charakteren aus und dazu ein passendes Outfit. Viel ist hier nicht konfigurierbar, sondern wählen eins von sechs Kleidungsmodellen aus. Zuletzt wird dem Profil noch ein Name gegeben und wir sind bereit zur Abfahrt.
Wir werden am Bahnsteig begrüßt, eine freundliche Erzählerstimme erklärt uns in einem kleinen ersten Tutorial die grundlegenden Steuerelemente und Aktionen. Wir betreten unseren ersten Zug und nach einer Erklärung des Führerhaus und ein kurzer Abriss in die HUD Anzeige bringen wir den Zug in Bewegung.
Als nächstes dürfen wir einen Zug als Passagier betreten und uns gemütlich in einen der Sitze niederlassen. Aus verschiedenen Kameraperspektiven können wir uns nun entspannt zurücklehnen und den Zug aus allerhand Kameraeinstellungen auf seiner Fahrt beobachten… Füße hoch und entspannt die Landschaft genießen.
Im nächsten Schritt übernehmen wir die Steuerung eines Personenzuges, inklusive aller nötigen Aktionen vom Starten, den Ausrichten der Stromnehmer zur Oberleitung, Türen auf der richtigen Seiten entriegelt und öffnen bis zum Abfahren und Halt am nächsten Bahnhof… das ist alles schon Recht umfangreich, aber die zu drückenden Schalter werden mir noch angezeigt und die Tooltipps in der oberen linken Ecke geben mir die erforderliche Hilfestellung.
Die nächste Aufgabe beinhaltet wieder Fahrgäste von einem zum anderen Bahnhof zu bringen, aber dieses Mal ist der Zug einer von der etwas schnelleren Sorte und wir merken hier, dass es doch nicht so einfach ist den Zug passend zum stehen zu bekommen. Es sind einige Hebel und Schalter die es zu betätigen gibt, aber nach ein paar Bahnhöfen haben wir die Basis Ansatzweise verstanden.
Es gibt mehrere Optionen das Spiel, bzw. die Simulation zu durchleben. Steigen sie auf den Fahrersitz und bringen sie Personen und Güter sicher an ihr Ziel, genießen sie die Fahrt und Landschaft als Passagier oder erledige eine der vielen Aufgaben wie Fahrpläne aufhängen, Warnschilder platzieren, Zäune reparieren oder abgefallene Äste beseitigen und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf und natürlich für die Zufriedenheit der Fahrgäste.
Die Steuerung ähnelt von der Bewegung einem typischen First Person Games. Der linke Stick ist zum Fortbewegen und rechts wird geguckt und die Richtung geändert, eigentlich kein Hexenwerk. Umschalten zwischen gehen und Laufen erfolgt über das halten einer Schultertaste, wobei die grundlegenden Bewegungsgeschwindigkeit unter den Einstellungen voreingestellt werden kann.
Das Ausführen von Aktionen wie das öffnen von Türen werden mit angezeigter Aktionstaste A oder Y (des Xbox Controller Layout).
Aber wir wollen uns ja nicht nur auf dem Bahnsteig langweilen und hier auf und ab laufen… ja manche können sich mit sowas beschäftigen, aber wir wollen ein paar Tonnen Stahl über die Schienen bewegen. Also lasst uns in TSW 2020 den Kessel anheizen… ach Mist, falsches Jahrhundert.
Im Hauptmenü wählen wir zu Beginn die Strecke aus auf der wir uns Beschäftigen möchten, hier stehen uns aktuell die Main-Spessart Bahn, Northern Trans-Pennine, Long Island Rail Road und der Great Western Express zur Verfügung. Jedes Gebiet hat seine eigenen Eigenschaften und unterschiedlichen Gegebenheiten und vor allem unterschiedliche Bahnen. Weiter Bahnstrecken lassen sich im Shop dazukaufen um seine Auswahl zu erweitern.
Jede Bahn hat seine eigene Art der Steuerung, grundlegend gibt es zwar die gleichen Steuerelemente in den Führerhäusern, aber wie diese einzusetzen sind ist dann doch unterschiedlich und Anfangs auch nicht unbedingt leicht zu verstehen. Als Beispiel musste ich ein Szenario zwei mal neu starten um zu begreifen warum die Bahn nicht wieder anfährt nachdem ich versehentlich den Zug zum Stillstand gebracht habe. Zu Beginn hat man die Hilfestellungen und bekommt genau gezeigt was man zu tun hat, aber das wird dann schnell weniger, aber zum Glück hat man die Möglichkeit die Tutorials mehrfach zu Wiederholen bis die Handgriffe sitzen.
Wenn man im ersten Schritt die Strecke ausgesucht hat, steht die Auswahl was man denn nun genau machen möchte.
- Reisen: nehmen sie Platz auf dem Fahrersitz und erleben sie alles was die Strecke und Bahn zu bieten hat.
- Training: Hier gibt es Einführungen und Tutorials zu den verschiedenen Zügen der gewählten Strecke und auch wie man zum Beispiel an einer Station anhält als kleine Übungsmodule zu absolvieren.
- Szenariowahl: Zur Auswahl stehen in dem Bereich mehrer vorgefertigte Szenarien von unterschiedlichen Längen. Die Abläufe sind um einiges komplexer als in den kleinen Tutorials und hier erfordert es euer ganzes Können um Passagiere oder Güter zum geforderten Ort zu bringen.
- Fahrplan: Das ist quasi der freie Spielmodus in dem sie wählen können mit welcher Bahn sie fahren und wo sie Starten möchten um den Alltag eines Zugführer mit zu erleben.
Im Menü finden wir dann noch den Zugang zum Shop um unser Spiel mit zusätzlichen Routen und Zügen zu erweitern. Eine Übersicht zum aktiven Profil und die Einstellungen die uns einiges zum anpassen bieten. Interessant ist zum Beispiel die Verschieden Maßeinheiten von Geschwindigkeit, Temperatur und Entfernungen wie auch Einstellungen zum HUD und Informationen der nächsten Streckenabschnitte und Markierungen.
Die üblichen Verdächtigen wie Audio und kleinere Controller Anpassungen haben hier ebenfalls ihren Platz.
Steuerungstechnisch gibt es keine großen Herausforderungen. Die Bewegung und das umschauen erfolgt über die Sticks und die Aktionstaste werden angezeigt sobald man das entsprechende Objekt anvisierten. Hierbei werden Schalter, Knöpfe und Hebel mit der Aktionstaste A aktivierten und Schalterpositionen mit dem Stil in entsprechende Position gesetzt. Sitze, Türen und Leitern zu Einstieg in die Fahrerkabine werden mit Y ausgewählt. Grundlegende Hebel wie die der Beschleunigung und zum bremsen dienen sind zusätzlich über die Schultertasten bedienbar.
Die Grafik, ja was soll ich sagen. Generell sind die Züge mit deren Fahrerbereich und deren direktes Drumherum sehr gut dargestellt aber dennoch gibt es Abzüge. Leider ist die Umgebung weniger detailliert ausgearbeitet, die Bahnhöfe, die Landschaft und die Personen-Modelle die das Spiel weiter mit Leben füllen sollen sind weniger gut gelungen und erinnern ein bisschen an einen Standard von Games die bereits ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Hier sind einfache gerade Gebäudemodelle und an den Bahnhöfen schlichte parkende Autos zum Einsatz gekommen. Ob die Landschaften und den dortigen Gegebenheiten den realen Vorbildern entsprechen kann ich nicht sagen, aber diese sind von der Gestaltung eher einfach designt. Aber grundsätzlich und mit dem Augenmerk auf die Zügen, und darauf kommt es bei TSW2020 ja an, hat der Hobbylokführer seinen Spaß.
Ein Manko sind die Ladezeiten. Diese sind verhältnismäßig lag. Und auf der Xbox one S vergehen da schon so einige Momente bis man sich auf dem Bahnsteig wiederfindet.