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Freitag, März 14, 2025

Sniper Elite V2 Remastered – Review | Test

Nazis im Berlin des 2. WK zu jagen hat noch nie so gut ausgesehen, wie im vom Rebellion für die neueste Gen aufpolierten Sniper Sim.

Wenn man an lang laufende Videospiel-Franchises denkt, ist Sniper Elite wahrscheinlich nicht das erste, das Einem in den Kopf kommt. Aber die Serie wird nächstes Jahr tatsächlich schon 15 Jahre alt und der Publisher/Developer Rebellion will das unbedingt feiern mit einer Reihe von Remastered Spielen, Spin-Offs, und einem viel diskutierten fünften Spiel. Das Ganze startet mit einem Remaster von Sniper Elite V2 aus 2012, ursprünglich für die letzte Gen veröffentlicht und das Spiel mit dem sich das Franchise einen richtigen Namen gemacht hat. Dank des erfreulichen Mangels an Mehrdeutigkeit, lässt sich schon vom Namen her schnell erkennen, um was es in Sniper Elite V2 geht. Es spielt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges und man versucht als Amerikanischer Sniper die Russen davon abzuhalten, abtrünnige deutsche Raketenwissenschaftler zu fangen. Storytelling ist jedoch nicht der Glanzpunkt des Spiels; es gibt keine großen Cut-Scenes zwischen den Missionen, nur ein bisschen Voiceover und etwas Vintage-Material.

Zwischen dem ersten und zweiten Spiel gab es eine längere Auszeit, wodurch V2 fast wie ein Neustart für das Franchise wirkte. Beide Spiele haben definitiv die gleiche grundlegende Prämisse und das gleiche Gameplay: Ein Third-Person-Shooter bei dem man zwei Mal nachdenken muss bevor man sein Scharfschützengewehr, seine schallgedämpfte Pistole, geschweige denn seine Maschinepistole, herausholt. Wie der Name vermuten lässt, ist das Snipen etwas komplizierter in Sniper Elite, da du auf Wind und Schwerkraft, sowie deine Atmung achten musst – gleichzeitig solltest du deine Schüsse auch noch unter Hintergrundgeräuschen (Blitz und Donner in einem eindrucksvollen Szenario) „verstecken“. Wenn du dein Ziel triffst, kannst du zusehen wie die Kugel durch den Körper des Nazis schießt in einer Slow-Mo und X-Ray Sequenz die Mortal Kombat fast schon zahm aussehen lässt.

In anderen Situationen musst du auf Benzinkanister, die an der Seite von Panzern hängen oder auf Reifen von vorbeifahrenden Autos schießen. Das Alles schafft eine riesige Vielfalt, für eine Mechanik die sehr leicht zu einem lästigen und langweiligen Teil des Spiels hätte werden können.
Das andere große Gameplay-Element ist Stealth, da du nicht nur versuchst nicht gesehen zu werden, sondern auch Sprengfallen und Stolperdrähte aufstellst, um mögliche Verfolger auszuschalten. In den nachfolgenden Spielen wurde dieses Feature um einiges erweitert und in V2 kann es etwas oberflächlich und restriktiv erscheinen, vor allem weil die Designs der verschiedenen Level um einiges linearer sind, als sie vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mögen. Außerdem tendiert das Spiel dazu, ein Gebiet mit wiederauftauchenden Gegnern zu überfluten sobald ein Alarm ausgelöst wurde, was sehr frustrierend wirken kann, wenn der gemachte Fehler nur sehr klein ist. Das Spiel stellt dem Spieler Routenmarkierungen, die den offensichtlichsten Weg durch das Level markieren und auch wenn das Spiel sicherlich nicht dazu anregt, einfach reinzurennen, so ist doch in den meisten Leveln kein oder nur wenig Planung von Nöten. Die Schwierigkeit hochzudrehen fokussiert deine Gedanken auf indirektere Pläne, aber es ändert nichts am Leveldesign oder dem Realismus der Soldatenreaktionen. Nazi-Soldaten werden jeden Schuss hören und Leichen auf dem Boden bemerken, die originale Version von V2 wurde jedoch fast von zu „dummer“ KI ruiniert. Der Remaster zeigt hier leider nur minimale Verbesserungen, was sehr schade ist, weil eine Verbesserung hier um einiges besser getan hätte, als eine Verbesserung der Grafik. Es ist nicht ganz so schlimm wie wir es vom Original in Erinnerung haben – was wahrscheinlich bedeutet, dass es mit Patches verbessert wurde – aber die Gegner können immer noch frustrierend unbeständig sein, da sie entweder alles mit Adleraugen erspähen oder blind wie Maulwürfe sind.

Die meiste Arbeit beim Remaster ist in die Verbesserung der Grafik geflossen, hier wurde nicht nur die Auflösung erhöht, auch die Ebenen- und Objektgeometrie wurde komplexer, die Texturen wurden verbessert und neue Licht- und Partikeleffekte entwickelt. Technisch gesehen ist es ein gutes Remaster, auch wenn die Last-Gen-Ursprünge noch ziemlich offensichtlich sind.
Das Remaster fügt zudem einen Foto-Modus und neue spielbare Charaktere aus der Schwester-Serie Zombie Army hinzu; Auch gibt es jetzt eine Reihe an Multiplayer Modi, darunter Deatchmatch, Capture the Flag, und eine Variante von Capture the Flag. Dazu kommen noch einige Koop-Modi, darunter ein Überlebensmodi a la Gears Of War Horde Überlebensmodus und ein Modus in dem man einen Spieler aus der Ferne beschützen muss. Der Bomb Run Modus ist jedoch der Beste, dort muss man Ersatzteile sammeln um sein Vehikel zu reparieren.

Der Preis ist nicht der beste, aber der Inhalt, mit allen DLCs enthalten ist gut und man hat das Gefühl, dass Rebellion das alles tut, weil sie wirklich stolz auf das Spiel sind und nicht, weil sie denken, dass das Remaster ein Verkaufsschlager sein wird. Egal, wie sehr es aufpoliert wurde, Sniper Elite V2 ist trotzdem nicht so gut wie Sniper Elite 4, aber dieser Remaster verkleinert die Lücke etwas und lässt die Erwartungen für ein neues Spiel in die Höhe schießen.

Sniper Elite V2 Remastered ist bereits für Xbox One, PlayStation 4, Nintendo Switch und PC verfügbar.

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Sniper Elite V2 Remastered – Review | Test
6.5
Grafik
6.5
Sound
7.5
Steuerung
7
Spiele Spaß
8.5
Preis Leistung
Gesamtwertung 7.2 / 10
Unser Fazit
Egal, wie sehr es aufpoliert wurde, Sniper Elite V2 ist trotzdem nicht so gut wie Sniper Elite 4, aber dieser Remaster verkleinert die Lücke etwas und lässt die Erwartungen für ein neues Spiel in die Höhe schießen.
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Charbel
Charbelhttps://www.toptechnews.de
Zugegeben, ich könnte wie die meisten anfangen und erzählen, dass ich schon seit über 35 Jahre ein leidenschaftlicher Zocker bin und schon mitte der 80er mit dem Commodore 64 angefangen habe zu spielen, später dann mit PC, Atari und Nintendo groß geworden bin, was dann mit dem Erscheinen der PlayStation und Xbox auch fortgesetzt wurde. Wichtig zu wissen ist aber, dass mein frühe Befassung mit diesem Bereich mich zu dem gemacht hat was ich heute bin. Ich habe mein Hobby zum Beruf machen können und habe bei ProMarkt, Media Markt, Saturn und später noch bei Conrad Electronic gearbeitet. Durch meine Wirken in diesen Bereich und Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen wie Gaming, Multimedia und Technik in verschiedenen Bereichen wie z.b. Haushalt, Hifi, Kabel & Sound, Car Technik, PC & Konsolen, Musik & Filme, Spielwaren, Hardware & Software sowie Games und Smartphones habe ich entsprechend viel Erfahrung sammeln können um sie hier mit euch zu teilen. Sein Hobby zum Beruf zu machen reicht meiner Meinung nach nicht aus, sondern gibt uns nur ein Fundament, eine Basis anderen zu helfen, die nur durch Arbeit, lange Erfahrung und Weiterbildung ausgebaut wird.

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