Bastide ist ein mittelalterliches Städtebau-Strategiespiel, das seit dem 26. Februar 2020 im Early Access auf Steam verfügbar ist. Entwickelt von MedievalNexus, versetzt es die Spieler ins 13. Jahrhundert, wo sie ein kleines Bauerndorf zu einer florierenden, befestigten Stadt ausbauen müssen. Dabei gilt es, zahlreiche Herausforderungen wie Hunger, Krankheiten, Banditenüberfälle und harte Winter zu meistern. Doch reicht ein Spiel im Early Access und die Tatsache, dass wir hier eine Stadt aufbauen um zu überzeugen? Werfen wir im Test einen Blick darauf. Aber wichtig: Das Spiel befindet sich im Early Access – Dinge können und werden sich vermutlich noch ändern.
Wie für dieses Genre üblich, beginnen wir mit ein paar Bauern und grundlegenden Ressourcen. Hierbei gilt es bereits von Anfang an durch geschicktes Ressourcenmanagement und strategischen Ausbau des Dorfes die Überlebenswahrscheinlichkeit der Dorfbewohner zu sichern. So gelingt es dann auch, das Dorf Stück für Stück zu einer wohlhabenden Stadt auszubauen. Hierzu bauen wir verschiedenste Gebäude, weisen Berufe zu und passen Produktionsketten an.
Das Spiel bietet eine Vielzahl von Berufen, darunter Jäger, Bauern, Schmiede und Heiler. Jeder Beruf trägt auf seine Weise zum Überleben und Wachstum der Siedlung bei. So liefern Jäger Fleisch und Felle, während Bauern für die Nahrungsmittelproduktion zuständig sind. Die richtige Balance zwischen den Berufen ist entscheidend, um Engpässe zu vermeiden und die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Jahreszeiten- und Tag-Nacht-Zyklus-Mechanik. Im Winter sinken die Temperaturen, und es besteht die Gefahr des Erfrierens, wenn nicht ausreichend Feuerholz vorhanden ist. Im Sommer hingegen können Dürren die Ernte gefährden. Diese dynamischen Umweltbedingungen erfordern vorausschauende Planung und Anpassung der Strategien.
Bastide nutzt mittlerweile die Unreal Engine 5, was sich in der detaillierten Grafik und den realistischen Licht- und Schatteneffekten bemerkbar macht. Besonders die Wettereffekte wie Regen und Schnee tragen zur atmosphärischen Dichte des Spiels bei. Die Nutzung von DirectX 12 ermöglicht zudem eine verbesserte CPU-Auslastung und Performance, insbesondere auf modernen Systemen. Dieses Update ist eines von vielen, das zeigt, das den Entwicklern das Spiel wichtig ist und es auf aktuelle Standards angehoben werden soll.
Das spiegelt sich auch bei der Benutzeroberfläche wieder, welche durch Updates kontinuierlich verbessert und angepasst wurde. Auch an anderen Stellen wurde das Spiel ausgebaut, sodass zum Beispiel die Zufriedenheit der Bewohner einen direkten Einfluss auf die Arbeitsgeschwindigkeit hat. Negative Faktoren wie Hunger, Krankheit oder aber auch Käte können deren Zufriedenheit senken, was wiederum die Produktivität negativ beeinflusst.
Bastide legt großen Wert auf Realismus und strategische Tiefe. Die Spieler müssen nicht nur für ausreichend Nahrung und Wärme sorgen, sondern auch auf externe Bedrohungen wie Banditenüberfälle vorbereitet sein. Dazu können Verteidigungsanlagen errichtet und bewaffnete Einheiten ausgebildet werden.
Ein weiteres Element ist der Handel mit benachbarten Dörfern. Durch den Austausch von Waren können Ressourcenengpässe ausgeglichen und wirtschaftliche Vorteile erzielt werden. Zukünftige Updates sollen dieses System weiter ausbauen und zusätzliche Handelsoptionen bieten.
Die prozedurale Generierung der Karten sorgt für Abwechslung und erhöht den Wiederspielwert. Jede neue Partie stellt den Spieler vor unterschiedliche geografische und klimatische Herausforderungen, die individuelle Strategien erfordern. Somit kann man sich immer wieder neuen Umgebungen stellen um die perfekte Strategie für den Aufbau jederzeit neu zu entwickeln.
Seit dem Start im Early Access hat Bastide zahlreiche Updates erhalten, die sowohl neue Inhalte als auch Verbesserungen basierend auf dem Feedback der Community beinhalten. Die Entwickler sind aktiv in den Steam-Foren präsent und reagieren auf Anregungen und Kritik der Spieler. Dies zeigt sich unter anderem in der Implementierung von Features wie dem verbesserten Zufriedenheitssystem und der Einführung neuer Gebäude und Berufe. Der rege Austausch mit der Community ist zudem ein Punkt, den man gerade in einer Early Access / Alpha Phase wie bei diesem Spiel nicht unterschätzen sollte. Zu oft schon hat man erlebt, wie ein Spiel wieder in der Versenkungen verschwand. Hier gibt diese Kommunikation dem ganzen ein ganz anderen Eindruck.
Und so bekommt man immer wieder auch einen Eindruck und stellt fest, dass das Spiel sich weiterhin in aktiver Entwicklung befindet. Einige Aspekte, wie die KI der Dorfbewohner oder die Balance der Ressourcenproduktion, benötigen noch Feinschliff. Die Entwickler haben jedoch eine klare Roadmap und zeigen Engagement, das Spiel kontinuierlich zu verbessern.
Werfen wir einen Blick auf die Systemvoraussetzungen, stellt man schnell fest, dass auch kleinere und ältere Systeme das Spiel durchaus noch bedienen können. Damit bleibt das Spielerlebnis auch auf älteren Modellen flüssig.
Mindestanforderungen:
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Betriebssystem: Windows 10 oder höher
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Prozessor: AMD Ryzen 3 2200G
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Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
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Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 750 Ti
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DirectX: Version 11
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Speicherplatz: 3 GB verfügbarer Speicher
Empfohlen:
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Prozessor: AMD Ryzen 5 2600
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Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
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Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 970
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DirectX: Version 12
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Speicherplatz: 4 GB verfügbarer Speicher
Bastide bietet eine tiefgreifende und herausfordernde Spielerfahrung für Fans von Städtebau- und Strategiespielen. Die Kombination aus guter Grafik, strategischem Gameplay und kontinuierlicher Weiterentwicklung macht das Spiel zu einem vielversprechenden Titel im Genre. Trotz einiger noch vorhandener Baustellen zeigt der aktive Dialog zwischen Entwicklern und Community, dass Bastide auf einem guten Weg ist, ein herausragendes Spielerlebnis zu bieten.
Für Spieler, die bereit sind, sich auf ein Spiel im Wandel einzulassen und aktiv an dessen Entwicklung teilzunehmen, ist Bastide definitiv einen Blick wert. Wichtig ist, dass man sich dem ganzen öffnet und erkennt, was Early Access bedeutet. Aber für einen Preis von ~ 11 Euro kann man nur wenig falsch machen.









