Capcom meldet sich mit dem nächsten Teil der beliebten Monsterklopperei zurück, Monster Hunter Wilds und geht damit in die achte Runde der Reihe um die Welt der großen Biester.
Auch wenn es bei Monster Hunter Games primär um das Töten ebendieser Monster geht (vor allem im Endgame), gibt es aber auch eine Story zu der es kleine Spoiler geben wird, werde aber nicht ins Detail gehen… Ihr wurdet also gewarnt.
Die beiden letzten Titel der Reihe MH World und MH Rise sind bei der Community zwar generell positiv aufgenommen worden, aber es gab auch hier und da ein paar Schwächen, wie beispielsweise die Zugänglichkeit für Einsteiger, die Charaktere und Designs von Waffen und Monstern… Ob Monster Hunter Wilds in diesen Punkten nachlegen kann, wird sich zeigen.
Was ist Monster Hunter? Ein kleiner (nicht immer ernst gemeinter) Überblick.
Ja, der Titel sagt eigentlich schon eine ganze Menge über das Spiel aus, wir jagen Monster. Warum? Darum! Die Welt von Monster Hunter beherbergt eine Vielzahl von verschiedenen Bewohnern und Lebewesen, darunter eine nicht unbeträchtliche Zahl an Monstern, die es den Bewohnern nicht immer leicht machen und zum Beispiel Siedlungen bedrohen, Landstriche verwüsten, Honig klauen oder die Felder plündern. Dabei ist die Rede aber nicht von der einfachen Rotte von Wildschweinen oder einer Hasen-Plage, sondern von großen bis hin zu haushohen Monstern, die Feuer spucken, alles niedertrampeln oder sonst wie die Umgebung verseuchen. Da kommen die Jäger ins Spiel, die mit großen Klingen, Äxten und Hämmern heroisch angaloppiert kommen, um das Vieh zu erlegen. Hört sich relativ Simpel an, wenn die Biester nicht so abnormal widerspenstig wären und ein Kampf in die Länge ziehen würden indem die beispielsweise dazu neigen abzuhauen. Selbst mit vereinten Kräften mehrerer Spieler wird dann gerne mal 20 Minuten auf einen Gegner rumgeknüppelt, bis er fällt. Aus den Überresten des Monsters basteln wir dann neue Waffen und Rüstungen um ein noch größeres Monster zu jagen aus dem wir dann wieder stärkere Dinge bauen, um… und so weiter und so weiter… hört sich stupide an? Ist es aber ganz und gar nicht. Diese Spirale aus Monster töten, sammeln, craften, um größere Monster zu töten, ist in ein so gutes Gameplay gepackt, dass man einfach weitermachen möchte, um sich der nächsten Herausforderungen zu stellen. Ach ja, Essen, in Monster Hunter wird irgendwie immer gegeseen… Vor dem Kampf essen, nach dem Kampf essen, wir treffen auf neue Gruppe Bewohner… Oh, eine Einladung zum Essen…
Wer jetzt noch da ist, herzlichen Glückwunsch! Du bist der geborene Jäger… oder hungrig. Auf geht’s!!!
Die Geschichte beginnt mit einer Filmsequenz eines Monsterangriffs auf eine uns unbekannte Gruppe, aus dem nur ein Junge entkommen könnte. Nachdem der junge Nata einen Weg aus der Höhle gefunden hat, macht er sich auf den Weg, um Hilfe zu suchen. Völlig ahnungslos werden wir als Spieler erst einmal so vor dem Bildschirm zurückgelassen und die Szene wechselt auf ein Schiff, das für eine Expedition jenseits der Grenzen zu den verbotenen Ländern entsandt wurde.
Es ist sehr wenig von dem bekannt, was hinter den Grenzen der bekannten Länder auf uns wartet und so ist die Besatzung äußerst überrascht, einen erschöpften Jungen (ja, es ist derselbe wie in der ersten Sequenz) am Rand der Wüste im Sand liegend zu finden und ihn aufnehmen. Seine besorgniserregende Geschichte um sein Volk und den Angriff des Monsters gibt den Anlass, ein paar erfahrene (Monster-) Jäger an Bord zu holen, um den Jungen zurück zu seinem Volk zu bringen.
So treten wir als Jäger, zusammen mit der Expeditionsgruppe eine neue Reise in unbekannte Ländereien an…
Eurer Jäger, euer Design… Der umfangreiche Editor lädt ein zum Gestalten eures persönlichen Jäger*innen!
Bevor wir uns ins Geschehen stürzen kommt ein Editor, der Gestaltungsfetischisten an den Rand des Wahnsinns treiben wird (im positiven gemeint). Ich erwische mich immer wieder dabei, in Charaktereditoren zu viel Zeit zu verdaumeln, in der man gerne mal die komplette Trilogie von Herr der Ringe und Der Hobbit in der Extended Version anschauen könnte, bevor ich überhaupt den ersten Schritt im Game getan habe. Dazu kommt noch der Umstand, dass wir ja nicht nur unseren eigenen Charakter gestalten, sondern auch noch den Palico, unseren katzenhaften Begleiter… (Wie viele Filme gibt es nochmal von Harry Potter?)
Nahezu jedes Gesichtsdetails lässt sich in Form, Größe und Position ändern. Bis in die kleinsten Farbnuancen von Kleidung, Haut- und Haarfarbe könnt ihr nach unseren Wünschen anpassen. Selbst bei den Frisurenmodellen bestimmen wir die Länge und Farbverläufe… Wäre das nicht schon genug, kommt auch noch die Anpassung eures Palico. Hier sind die Optionen ein wenig übersichtlicher, aber auch für eure Mitzi mit dem Rucksack und der Keule gibt es diverse Anpassungsoptionen, mit denen sich Fell, Augen und Ohren nach euren Wünschen verändern lassen, bis ihr zufrieden seid.
Wem das alles zu viel wird aber im Internet vielleicht ein Charakter Design gesehen hab, könnt ihr diese durch Eingabe des Design Codes übernehmen.
Ein Menge zu erleben – Story und Nebenaufgaben
Ausgangspunkt für all eure “Ausflüge” ist das Basislager des Gebietes, in dem ihr unterwegs seid. Von hier aus startet ihr mit neuen Aufgaben oder erkundet die Umgebung. Neben eurem Zelt, in dem ihr euch ein leckeres Mahl zubereitet, Ausrüstung tauscht oder die Taschen entleert, hat auch Gemma, die Schmiedin, ihre Esse angeheizt, um eure Ausrüstung zu verbessern und anzupassen. Die Versorgungstruppe hat hier genauso einen Platz wie die Leitung der Expedition und das Trainingsgelände, um eure Fähigkeiten zu vertiefen.
Somit ist diese Basis der Dreh- und Angelpunkt eurer Touren durch die weitläufigen Gebiete der verbotenen Lande.
Vor allem für Anfänger empfehle ich, sich zu Beginn primär um die Story zu kümmern, da wir hier bestmöglich an die Hand genommen werden. Durch Tooltips und Infofenster wird uns regelmäßig die Hand gereicht und neue Dinge erklärt. Durch diese umfangreichen Hilfestellungen (die man auch deaktivieren kann) ist das Spiel im Gegensatz zu den Vorgängern um einiges angenehmer für den Einstieg. Zwar haben die anderen Teile ebenfalls Tipps und Tutorials, ich fühle mich aber ein wenig besser an die Hand genommen als es zu Zeiten von Monster Hunter World der Fall war. Vielleicht ist das nur ne subjektive Empfindung, weil ich bereits Vorgänger gespielt habe und das Grundprinzip sich nicht generell geändert hat.
Neben der Story gibt es bei Alma, unserer Begleiterin und Fachkraft für Monster jeglicher Art, weitere Aufgaben. So können wir zum Beispiel erneut auf die Jagd nach bereits erlegten Monstern gehen, um Material für bessere Ausrüstung zu farmen.
Einmal die Quest gestartet, geht es auf dem Rücken eines Saikri, unserem Reittier, welches wir von einem einheimischen Volk geschenkt bekommen haben, auf die Jagd nach dem gesuchten Ungetüm. Der Saikri ist ein (theoretisch) sehr schlaues Tier und findet den Weg zum gesuchten Objekt im Autopilot, während wir auf seinem Rücken Dinge erledigen können, wie unsere Waffe zu schärfen oder mit dem Greifhaken Objekte in der Umgebung zu sammeln. Um eine Quest abzuschließen, sollte das primäre Ziel gejagd, gefunden und besiegt werden. Trefft ihr auf dem Weg dorthin auf andere Monster, könnt ihr das ebenfalls erlegen, bringt euch abgesehen von den Materialien aber keinen Benefit im Bezug auf die gestartete Quest. Die Entscheidung liegt ganz bei euch. Auch wenn ihr ein anderes Monster ignoriert, kann es vorkommen, dass es sich in den Kampf einmischt und wir plötzlich 2 Gegner vor uns haben, die sich aber meiner Erfahrung nach erstmal gegenseitig behaken. Somit habt ihr erstmal Luft um euch zu Stärken oder den Schleifstein über die Waffe zu ziehen.
Wenn ihr es lieber nicht darauf ankommen lassen wollt, dass sich andere Monster einmischen, achtet ein wenig auf eure Umgebung und verlagert den Kampfbereich gegebenenfalls ein wenig aus den Laufrichtungen anderer Monster(-gruppen).
Vorbereitung, unerlässlich für eine erfolgreiche Jagd
Bevor die Jagd begonnen wird, solltet ihr immer darauf achten, gut gestärkt und bestens ausgerüstet loszuziehen. Hierfür findet ihr alles im Basislager. Optional lässt sich auch temporär ein Feldlager errichten, welches aber früher oder später durch die umherstreifenden Monster dem Erdboden gleichgemacht werden kann. Ebenfalls ist es sinnvoll, sich über das nächste Monster zu informieren, um die passende Ausrüstung auszulegen. Waffen und Rüstungen, die entsprechenden Resistenzen und Effekte gegen einen Gegnertyp haben, ist bei einem anderen nicht unbedingt sinnvoll, achtet also immer darauf, entsprechend eures Ziels ausgerüstet zu sein, um im Kampf die Schwächen der Kreaturen zu eurem Vorteil zu nutzen.
Wie Eingangs bereits erwähnt, sind wir stets auf der Jagd nach größeren Monstern, um mit der Beute Ausrüstung zu bauen um wiederum noch größere Monster zu erlegen. In der Welt von Monster Hunter werden die Herausforderungen von Mission zu Mission größer… Damit meine ich nicht nur die allgemeine Schwierigkeit, sondern auch die Monster. Ganz am Anfang steht man noch einer zu groß gewordenen Kröte gegenüber (2 Meter hoch und 3 Meter lang ist zwar durchaus auch schon groß…), worauf dann ein mutierter Gockel folgt bis wir im Endgame nachher haushohen Wyvern gegenübertreten.
Die Kämpfe sind genretypisch nicht unbedingt kurzweilig, sondern ziehen sich dann oftmals über mehrere Minuten hin und dabei kommt es nicht selten vor (besonders am Anfang), dass eine Jagd dann auch mal 15 + Minuten dauert, die wir auf das Monster eindreschen. Ein Grund sind da zum Beispiel die Phasen, wo der Gegner einfach versucht, die Beine in die Hand zu nehmen und das Weite sucht. Aber nicht mit uns… schnell wird der Saikri, unser Reittier gerufen und die Verfolgung aufgenommen. Dieses Reittier, was stark an die Chokobos aus Final Fantasy erinnert findet, durch den Autopilot selbständig den Weg zum aktuelle Ziel und wir können uns währenddessen mit anderen Dingen wie Waffe schärfen, essen oder uns mit dem Sammeln von Materialien bei Laune halten, bis der Kampf in die nächste Runde geht.
Wie der Kampf ablauft, hängt ganz von euerer Strategie ab. Wenn ihr einfach drauflos prügelt, kommt ihr zwar auch ans Ziel, dauert aber unter Umständen auch länger. Legt ihr den Fokus auf einen bestimmten Körperteil, könnt ihr die Monster gezielt schwächen. Legt ihr den Fokus zum Beispiel auf den Schwanz, kann es passieren, das dieser im Laufe des Kampfes abgetrennt wird, was gleich 2 Vorteile bietet… zu einem kann der Gegner diesen nicht mehr einsetzten, um euch zu schaden und vielleicht benötigt ihr genau dieses Körperteil, um die nächste Waffe herzustellen. Wobei wir wieder bei dem Thema der Vorbereitung und Informationen über Monster angekommen sind.
Die Art eures Kampfstils ist abhängig von der gewählten Waffe.
Insgesamt hat ihr die Wahl zwischen 14 verschiedenen Waffengattungen. Da sich jede Waffe anders spielt, habt ihr eine große Auswahl, euch anhand eures bevorzugen Spielstil auszurüsten. Schwert und Schild, Großschwert, Lanze, Bogen und Hammer, um nur ein paar zu nennen, sind in ihren Fähigkeiten grundlegend unterschiedlich. Der eine Spieler bevorzugt es schnell und dicht am Gegner für Schaden zu sorgen, ein Anderer wartet den passenden Moment ab und schlagt mit einem schweren Angriff einer langsameren Waffe zu oder auch der Distanzkämpfer, der mit dem Bogen aus sicherer Entfernung schaden austeilt. Der Vorteil ist, dass ihr immer eine zweite Waffe ausrüsten könnt, die eurer Saikri für euch mit schleppen darf. So müsst ihr für den Wechsel der Waffe nur kurz aufsatteln (ja, das geht jederzeit, auch im Kampf) und durch einen Tastendruck die Waffe switchen.
Mit der Option habt ihr es leichter, auch mal andere Waffen zu testen und wenn es nicht so gut klappt, steigt ihr wieder auf und wechselt zurück. Der zweite Waffenslot gibt euch auch Optionen für strategisches Vorgehen und mit einer Waffe das Monster gezielt mit einem Statuseffekt zu belegen und dann mit der anderen wiederum weiter Schaden zu machen, die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig, nutzt sie geschickt zu eurem Vorteil aus.
Jagdgemeinschaft, online, offline, mit Freunden oder zufälligen Spielern…
Monster Hunter Wilds bietet verschiedene Möglichkeiten für die Jagd mit anderen Spielern und ist später eher für die Jagd in der Gruppe ausgelegt, was nicht bedeutet, dass Solospieler später nicht mehr weiter kommen. Aber ganz ehrlich, gemeinsam auf die Jagd zu gehen macht doch mehr Spaß. Beim Start ins Spiel kommt jedes Mal die Frage, wie ihr beitreten möchtet und könnt wählen, ob ihr mit anderen Spielern gemeinsam auf dem Server unterwegs seid oder allein. Bei der empfohlenen Lobby sucht das Spiel eigenständig nach einer für euch passenden Spielwelt, alternativ könnt ihr selbst eine suchen, eine private Lobby starten oder als Einzelspieler auf die Jagd gehen. Egal welche Lobby ihr wählt, ihr könnt euch überall mit anderen Spielern zusammentun und selbst bei der Online-Einzelspiele Lobby können über das Notsignal Spieler dazu kommen. Das Notsignal ist ein Feature um Hilfe von anderen Spielern anzufordern und auch wenn keine verfügbar sein sollten, eilen euch zu Beginn NPCs zur Hilfe, die auch ordentlich austeilen können.
Grafisch hat Monster Hunter Wilds einiges zu bieten. Damit ist zwar nicht unbedingt die beste Ausnutzung der technischen Möglichkeiten gemeint, aber das Gesamtbild ist absolut stimmig. Die Landschaften, von den Steppen bis hin zu den tiefen Wäldern und Höhlen wirken in nahezu allen Details glaubhaft. Das spiegelt sich ebenfalls in den Monstern und Charakteren wider, bei denen nicht einfach nur alte Designs aufgewärmt wurden, sondern gänzlich neu entworfen wurden.
Des Weiteren steht euch bei Monster Hunter Wilds ein Performance- und Grafikmodus zur Auswahl. Ich empfehle hier ganz klar im Richtung Performance, da das schnelle Gameplay dieses ja schon fast vorschreibt. Auf leistungsstarken PCs oder den beiden großen Konsolen Versionen (PS5 Pro und Xbox Series X) darf auch gerne auf den Grafikmodus gewechselt werden für mehr FPS und noch mehr Details.
Hier und da kann es unabhängig vom gewählten Modus zu nachladenden Texturen kommen, was aber den Spielfluss in keiner Weise beeinträchtigt. Was die Kameraführung angeht, kann ich nur sagen, dass noch ein wenig Luft nach oben ist. Mit ein paar Anpassungen in den Einstellungen lässt sich dem aber ein wenig entgegenwirken.
An die Steuerung und Kameraführung muss man sich ein bissel gewöhnen. Die Grundeinstellung ist subjektiv empfunden, wenig intuitiv, sodass ich mich diverse Male verdrücke, was den Spielfluss im Kampf des Öfteren ein wenig stört. Selbst nach 6 Stunden hat sich das noch nicht gelegt… aber wenn ich jetzt etwas umstellen würde, wäre es auch wieder verkehrt 😉
Monster Hunter Wilds ist für die Playstation 5, Xbox Series und PC verfügbar.

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