Star Wars ist ein Phänomen für sich. Nicht nur, das es bereits einige Bücher, Filme, Serien und Spiele gibt – das Franchise entwickelt sich seit Jahrzehnten weiter. Als Gamer interessieren mich natürlich immer die Spiele am meisten. Der aktuellste Ableger – Star Wars Outlaws – will hierbei ein paar andere Wege gehen und offenbart uns verschiedenste Planeten mit einer Open World. Und anders als bei den meisten Spielen steuern wir keinen Jedi oder Machtbegabten, sondern eine einfacher Diebin, die sich als Schurke ihren Weg bahnen muss. Doch kann das Konzept überzeugen? Wir hatten die Möglichkeit, dass Spiel bereits vorab zu testen um euch einen Blick vorab zu ermöglichen. Außer ihr habt euch für die Gold oder die Ultimate Edition entschieden – dann bekommt ihr bereits ab 27.08.2024 Zugriff auf das Spiel und könnt euch ins Abenteuer stürzen. Beachtet, dass es hier zu Spoilern kommen kann!
Wir beginnen unser Abenteuer mit Kay Vess auf Cantonica, genauer genommen in der Stadt Canto Bight. Diese Casinostadt ist nicht nur der Startplanet sondern auch Heimat von Kay. Die dichten Gassen wissen echt zu überzeugen. Kay hat hier allerdings arge Probleme und für einigen Ärger gesorgt, sodass sie dringend an frische Credits kommen muss. Um das zu realisieren, begehen wir einen Coup, der gehörig schief geht und Kay zwingt, einen aller letzten Job auf Cantonica anzunehmen. Doch an diesem Fall ist nicht alles so, wie es scheint – was zu noch mehr Ärger und mächtigeren Feinden führt, als Kay bereits davor hatte. Und mit einem gestohlenem Schiff machen wir uns daher auf dem Weg in die unendlichen Weiten um unseren Weg zu finden und die Probleme zu lösen.
Damit beginnt die Geschichte, welche laut Entwickler etwa 25 bis 30 Stunden einnehmen wird, wenn wir uns lediglich auf die Hauptgeschichte konzentrieren. Mit Nebenaufgaben sind bis zu 60 Stunden drin. Also einiges an Zeit, dass wir mit Kay und ihrem kleinen Begleiter Nix verbringen dürfen. Und die macht auch richtig Spaß. Die Bewegungen fühlen sich geschmeidig an und fügen sich gut in die Umgebung. Viele Funktionen, wie zum Beispiel das Klettern, kommen einem sehr bekannt vor – sowas hab ich doch zuletzt in Bagdad erlebt! Assassins Creed lässt grüßen. Doch anders als in diesen Spielen erkunden wir die Welt dadurch, dass wir sie tatsächlich durchqueren. Hierbei können wir auf verschiedenste Aufgaben, Gefahren und Entdeckungen stoßen. Das Spiel versteht es – zumindest in den ersten Stunden, die ich bereits erlebt habe – die Motivation hochzuhalten. Und hierbei macht es durchaus Sinn, die verschiedensten Fähigkeiten von Kay kennen zu lernen und zu nutzen. Bereits in einer Mission kurz nach der Flucht von Cantonica sind wir gezwungen, zumindest zwischenzeitlich, komplett unentdeckt zu bleiben. Gelingt uns das nicht, werden wir zum letzten automatischen Speicherpunkt zurückgesetzt. Das kann schnell ein wenig frustrieren. Lässt man hier allerdings nicht nach, wird man mit einer spannenden und atmosphärischen Story belohnt.
Grafisch hat das Spiel ebenfalls einiges zu bieten. Hier ist es notwendig, ein paar Einstellungen anzupassen. Aber hier gibt es viele Möglichkeiten, die eigenen Grafikeinstellungen korrekt rauszukratzen. Das macht aber Laune, denn so kommen die wirklich belebten Welten und Städte gut zur Geltung. Doch auch im Weltraum ist es wirklich gut gestaltet und wunderschön. Hier hatte ich lediglich am Anfang mit der Steuerung ein paar kleinere Schwierigkeiten, aber wenn man den Dreh einmal raus hat, dann ist es ein angenehmes Spielen. Gröbere technische Probleme hatte ich während des Spielens nicht; lediglich an manchen Stellen Clipping Fehler. Diese sind zwar unschön anzusehen, aber nicht weiter schädlich und wenig störend.
Ein großer Vorteil für alle da draußen, die keine Ahnung von Star Wars haben: Die braucht ihr auch gar nicht. Denn selbst ohne Vorkenntnisse bietet das Spiel grandiosen Spielspaß. Hat man Vorwissen, so ist es durchaus spannend – verschiedenste Anspielungen und Charaktere aus den Filmen sorgen dann schnell für ein Schmunzeln. Spätestens mit den bereits angekündigten Story Erweiterungen kommen wir hier auf weitere spannende Geschichten. So reisen wir quer durch die Galaxis über verschiedene Planetensysteme im Outer Rim und auch einem im Mid Rim.
Auch im Storytelling liefert das Spiel eine unglaubliche Tiefe und Möglichkeiten. So gibt es verschiedene Syndikate, für welche wir arbeiten. So können wir im Spielverlauf verschiedenste Entscheidungen treffen, welche dann unser Verhältnis zu diesen verändern. Das führt nicht nur für Zutritten in entsprechende Gebiete, sondern auch zu Rabatten und anderen Vorteilen. Stehen wir nicht gut mit den Syndikaten, so müssen wir uns dann in die Regionen einschleichen, welche den Syndikaten gehören. Dazu kommt dann das Imperium, welches überall Präsenz zeigt. Für Star Wars Fans: Wir befinden uns in einer Zeit zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Insgesamt erhalten wir mit Star Wars Outlaws ein erfrischend anderes Spiel. Ein Ansatz ohne Jedi oder Lichtschwerter fühlt sich anfangs ungewohnt, aber im fortlaufenden Spiel doch sehr gut an. Die freischaltbaren Fähigkeiten, welche storytechnisch mit verschiedenen Experten verknüpft werden, fügen sich perfekt an. Die Bewegungen von Kay erinnern an manchen Stellen an Assassins Creed, aber werden niemals langweilig. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie man Kay Vess und ihrem kleinen Begleiter Nix in Zukunft umgehen wird. Hier versteckt sich viel Potential, dass einen grandiosen Start erhalten hat.