Haushaltsarbeit, ein leidiges Thema, das so ziemlich niemandem erspart bleibt. Aber auch hier gibt es mittlerweile eine Hand von Helferlein, die in vielen Haushalten Einzug gefunden haben. Vor allem bei Staubsaugerrobotern ist die Auswahl umfangreich und in diesem Bereich ist Medion mit einem breiten Feld an Geräten vertreten. Im Oktober hat der Hersteller sein Geräteangebot mit einem neuen Vertreter in der Sparte erweitert, dem Medion X10 SW. Diesen Saugroboter mit Wischfunktion wollen wir euch in diesem Test vorstellen und unter die Lupe nehmen, um euch ein wenig bei der Entscheidung unter die Arme zu greifen, wenn ihr auf der Suche nach einem neuen Saugroboter seid.
Über Medion muss man nicht viel sagen, da die Marke seit Jahren zu einem der führenden Unternehmen im Bereich von Technik und Multimedia gehört.
“Wir lieben Technik, wir leben Service, wir denken innovativ.” (Medion)
Auf geht’s, also ausgepackt und reingeschaut!
Der Medion X10 SW hat generell nicht viel Zubehör, da eigentlich alle Komponenten ein fester Bestandteil des Geräts sind. Dabei sind aber ein zweiteiliger Behälter für Staub und Wischwasser, zwei Seitenbürsten (eine davon als Ersatz) einem Wischtuchhalter mit zwei Wischtüchern, einem Ladekabel mit separater Ladestation zur Selbstladung, Ersatzfilter, Reinigungspinsel und eine Anleitung. Als kleines weiteres Extra ist ein Jutebeutel mit dabei, in dem der Saugroboter verpackt ist… wobei ich mich Frage warum ich einen Jutebeutel für einen Saugroboter brauche, aber besser haben und nicht brauchen, als umgekehrt.
Um den X10 SW grundlegend einsatzbereit zu machen, ist es eigentlich nur erforderlich, eine der beiden mitgelieferten Seitenbürsten zu montieren. Dies erfolgt durch einfaches Aufstecken auf die untere Aufnahme. Dabei war ich erst etwas verwirrt, da dieses Modell nur mit einer Seitenbürste ausgestattet ist und ich es von anderen Modellen gewohnt bin, an dieser Stelle zwei vorzufinden. Wie dem auch sei, ob das einseitige System ausreicht, werden wir später darauf eingehen.
Jetzt kümmern wir uns noch um einen geeigneten Aufstellort für die Ladestation und positionieren den X10 SW mit den unterseitigen Kontakten, um den Akku auf 100 % zu bringen.
Der Saugroboter selbst ist ein wenig größer als seine anderen Kollegen, die ich bisher in meinen Tests vorliegen hatte. Die runde Grundform hat einen leicht größeren Durchmesser als beispielsweise der X20 SW+, auch die Höhe ist mit einem Zentimeter mehr direkt auffällig im direkten Vergleich. Die Vorderseite ist mit der typischen Schaltleiste versehen, die beim Kontakt mit Hindernissen den Impuls zum Abdrehen in eine andere Richtung gibt. Zusätzlich befinden sich hier weitere Abstandssensoren und Stufen-Sensoren, die einen Absturz an Treppen oder offen gestalteten Bereichen über mehrere Etagen verhindern.
Auf der Oberseite haben wir dann den LiDAR Sensor, der für die optische Abtastung des Raumes verantwortlich ist und zwei Tastschalter um den Saugroboter manuell zu starten (und pausieren) oder zurück nach Hause zur Ladestation zu schicken.
Jetzt drehen wir den X10 SW auf den Kopf und finden auf der Unterseite einiges mehr an Technik als man es von oben erahnt. Den Anfang machen die beiden Kontaktstellen für die Ladestation, so wird der interne Akku durch selbständiges Positionieren auf den Gegenstücken der Ladestation mit Strom versorgt. Das vordere Stützrad, zwischen den Kontakten dient zur Stabilisierung des Gerätes und durch seine 360° drehbare Ausführung wird die Bewegung und Steuerung des Roboters unterstützt.
Die beiden Laufräder dienen als Antrieb und mit dessen gummierter Struktur läuft der X10 SW auch auf nassen Flächen positionsgenau in seiner errechneten Spur.
Zentral finden wir das Herzstück, die Rotationsbürste. Diese wird durch den aufgesetzten Rahmen fest in seiner Position gehalten. Zwischen den klassischen Bürsten hat die Walze zusätzliche Gummilippen, die für eine verbesserte Reinigung des Untergrundes sorgen und den Staub, wie auch Haare sauber abtransportiert.
Rückseitig wird der Staub und Wasserbehälter eingeschoben. Dieser wird über eine federbelastete Verrastung eingesetzt. Anders als zum Beispiel beim X20 SW+ ist der Behälter des X10 SW zweiteilig, der Staubbehälter ist getrennt vom Wasserbehälter, kann aber nur in Kombination eingesetzt werden. Auch wenn das trennbare System im ersten Moment unlogisch wirkt, gibt es aber beim genauen Betrachten einen riesigen Vorteil zu Behältern, die aus einem Stück bestehen. Und dieser liegt ganz einfach in der besseren Reinigung des Staubbehälters und der Befüllung des Wassertanks. Da wir den Staubbehälter selber reinigen müssen und nicht auf eine automatische Absaugung zurückgreifen, ist hier eine Trennung vom Wassertank natürlich von Vorteil. Auf der anderen Seite kann der Wassertank bequem separat befüllt werden, ohne dass überlaufendes Wasser in den Bereich des Staubbehälters gelangt und zu unschönen Verklebungen von Schmutzpartikeln führt oder wir den Filter unfreiwillig fluten… alles schon passiert.
An der Unterseite des Behälters wird der Einsatz mit dem Wischtuch befestigt und locker verclipst. Durch die Öffnungen des Aufnahmeblatts wird dann das Wischtuch mit der voreingestellten Menge an Wasser über die Auslässe am Wassertank beaufschlagt.
Auch das Reinigungsgerät muss geeignet werden!
Um den Medion X10 SW zu reinigen, kann nahezu jedes Element entfernt werden. Angefangen bei der Stützrolle bis zur Haupt- und Seitenbürste. Um die kleinen Ecken sauber zu bekommen, wo man mit den Fingern und einem Lappen nicht hinkommt, ist der Reinigungspinsel mit im Gepäck. Auch wenn es nur ein kleines Detail ist, ist mir eine Sache direkt beim Auspacken aufgefallen. Ja, es ist nichts Besonderes, aber dieser hat gegenüber dem Zubehör anderer Geräte ein kleines, aber feines Upgrade bekommen… eine Klinge um an der Rotationsbürste aufgewickelte Verschmutzungen, wie zum Beispiel Haare, zu durchtrennen. Auch wenn ihr jetzt an meinem Verstand zweifelt, warum ich darüber Happy bin, ist das ein Punkt, der die Reinigung erheblich vereinfacht und rumporkeln mit einer Schere überflüssig macht.
Wischwasch und saugen auf Hochtouren!
Für die optimale Nutzung des Medion X10 SW sollte man diesen mit der Medion Life+ App verbinden. Diese kann ganz einfach aus dem App Store heruntergeladen und installiert werden. Über die eigene WLAN-Verbindung kann man somit immer und überall die Reinigung starten und überwachen.
Hier lassen sich nicht nur gezielt verschiedene Räume zur Reinigung auswählen, sondern auch weitere Einstellungen wie die Saugstufe und Wassermenge auswählen oder zeitliche Reinigungsintervalle festlegen und Verschleißteile überwachen. Kurz gesagt: Der Medion X10 SW ist erst mit der App komplett.
Scannen und Reinigen!
Bei jedem Start vergewissert sich der X10 SW, ob er noch dort steht, wo er zuvor seine Reise beendet hat und ob er sich in seiner gespeicherten Karte wiederfindet. Durch die oben liegenden Sensoren wird die Umgebung abgetastet und, wenn nötig, eine neue Karte der Umgebung erstellt. Sollten Sie den Aufstellort gewechselt haben, kann es aber zu Problemen kommen, dass er sich nicht selbst in der zuletzt gescannten Umgebung lokalisieren kann und fertigt sich eine neue Karte an. Dadurch gehen selbstverständlich Einstellungen verloren, die man gegebenenfalls über die Life+ App gemacht hat. No-Go Zonen oder Raumaufteilungen sind dann futsch, darum sollte man seine mühsam erarbeiteten Karten immer schön in der App speichern, um auf alte Stände zurückgreifen zu können.
Qualität des Gerätes und der Reinigung!
Wie anfangs erwähnt, war ich ein wenig überrascht, dass der Saugroboter mit nur einer Seitenbürste ausgestattet ist, aber das hat sich in meinen Augen nicht als negativ herausgestellt. Durch die Verfahrwege des Programms ist die Seitenbürste immer passend zu den Wänden gerichtet und erreicht somit jeden Bereich, der außerhalb der Hauptbürste liegt.
Das generelle Ergebnis kann sich sehen lassen und nahezu jeder lose Schmutz wird im Erfassungsbereich sicher aufgenommen. Klar ist, dass der X10 SW nicht in jede Ecke kommt und, wie man so gerne sagt, „Runde Ecken wischt”. Aber man streckt den Zeitraum, nach dem man selber einmal mit dem klassischen Wischmop nachputzen muss, erheblich. Auch die Wischleistung ist weit mehr als ausreichend und solange man auf den Wasserstand achtet, wird auch der Wischer ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Wo der Medion X10 SW seine Probleme hat, sind etwas hartnäckige Flecken. Jeder, der Kinder hat, kennt die typischen Kakaoklekse in der Küche oder angetrockneten Dreck, der sich gerne im Eingangsbereich festkrallt. Mit einem handelsüblichen Wischer sind diese Arten von Verschmutzungen teilweise schon schwer zu entfernen, was der Saugroboter nun mal auch nicht sieht und nur mit seinem Eigengewicht einmalig wischt… so bleibt einem an der Stelle auch nur die Option selber zum Wischer zu greifen.
Vor allem für Haushalte mit Tieren ist der X10 SW eine wahre Erleichterung, Haare sind fortan kein Problem mehr.
Was leider für den Roboter, aber auch für Modelle anderer Hersteller eine kleine Hürde ist, sind spezielle Bauformen von Stühlen. Damit meine ich nicht die einfachen Stühle mit vier Beinen, sondern die beliebten Schwingstühle, mit einem Rohrgestell, das sich nahe am Boden befindet. Nunja, wenn man solche Stühle zu Hause stehen hat, sollte man sich nicht wundern, wenn man in die App schaut und dort feststellt, dass der Roboter laut dem Verfahrweg beim Nachbarn stehen müsste… Ganz schnell fährt so ein kleiner Helfer über das Rohr eines solchen Stuhls und denkt, es sei eine Teppichkante oder wird durch die vorderen Sensoren überhaupt nicht erkannt und kippelt anschließend lustig hin und her, ohne dass die Räder festen Kontakt zum Boden bekommen. Wer das Problem kennt, sollte hier auf jeden Fall tätig werden und die Stühle kippen und an den Tisch lehnen… und vergesst nicht die Schuhe mit Schnürsenkel, Seitenbürsten lieben alles was die Form von Bändern haben 😉
Beim Einsatz in Bereichen von Treppen muss man sich im Normalfall auch keine Sorgen machen, die Sensoren unterhalb der Kontaktleiste haben zuverlässig ihren Dienst geleistet.
Aktuell ist der Medion X10 SW im Medion Onlineshop für 169,95 € erhältlich.