Mit Resident Evil 4 erhält die weltweit bekannteste Zombiereihe ein weiteres Remake. Mit der Geschichte von Leon S. Kennedy, die weit nach den Geschehnissen in Racoon City handeln, haben die Entwickler bei Capcom damals eine komplett neue Kameraführung ins Spiel gebracht. Diese hat das Spielerlebnis grundlegend geändert und wurde auch bei den weiteren Nachfolgern in der Art beibehalten.
Dann stürzen wir uns mal erneut ins Abenteuer, um die Tochter des Präsidenten aus den Fängen der seltsamen Sekte Los-Illuminados zu befreien.
Wie immer möchte ich vor Spoilern warnen die auf euch warten können. Wobei ich bei nem Remake nicht unbedingt darauf hinweisen müsste, da es sich ja eigentlich schon um ein fast 18 Jahre altes Game handelt… wie auch immer, ihr wurdet gewarnt.
Leon S. Kennedy, der junge Polizist, der sich im damaligen Resident Evil 2 durch die Polizeistation und dessen Umgebung in Racoon City gegen die Zombies und die Umbrella Inc. behaupten musste, hat seine Marke abgelegt, wurde aber nach den Vorfällen aufgrund von herausragenden Leistungen in eine geheime Regierungsorganisation berufen und ist aktuell auf einer Mission, die verschwundene Tochter des Präsidenten aufzuspüren.
Die Reise fuhr Leon in das weit abgeschlagene spanische Dorf Pueblo, wo Ashley Graham vermutet wird. Zack, jetzt wo alle Resi4 Veteranen direkt das nervige „LEEEOONNN“ Gekreische aus dem Original RE4 im Ohr haben, kann ich ja loslegen 😈
Zwei ortsansässige Polizisten fahren uns tief in die Pampa und als einer der beiden seine Notdurft verrichten muss und verschwindet, nimmt der Horrortrip seinen Anfang.
Leon macht sich auf den Weg, um ihn zu suchen, dabei findet er das besagte Dorf und wird Zeuge des grausamen Mordes an dem verschwundenen Polizisten.
Beim Versuch, die Sache aufzuklären, greifen die Bewohner ihn an. Mit Fackeln, Messern, Mistforken und bloßen Händen gehen sie auf ihn los. Vereinzelt können wir die aggressiven Angreifer abwehren, müssen uns aber mit den Gegebenheiten im kleinen Dorf behelfen. Da die Munition resident evil-typisch knapp bemessen ist, flüchten wir durch die Gebäude, stoßen Gegner zurück und versperren Fenster und Türen mit Regalen und allem, was wir auffinden können.
Neben den einfachen Dorfbewohnern machen wir direkt Bekanntschaft mit den etwas härteren Kalibern an Gegnern, der mit einer Kettensäge auf uns Jagd macht, gegen den wir im Moment noch nicht viel ausrichten können.
Diese ersten Minuten sind vor allem für neue Spieler, die das Original nicht kennen, richtig stressig, da man einer Übermacht gegenüber steht und man fast wehrlos ausgeliefert ist. Beine in die Hand und weg heißt die Devise.
So schnell der Spuk anfing, ging er auch vorbei, als die Glocken anfingen zu läuten, wenden sich alle Gegner wie in Trance von uns ab und pilgern zur Kirche.
Allein und völlig verwirrt durch das gerade Geschehene bleibt Leon im Dorf zurück. Jetzt haben wir Zeit und Luft, um uns die Umgebung genauer anzuschauen.
Einige Gebäude bleiben uns aber verschlossen und wir erhalten erst im späteren Spielverlauf die Möglichkeiten, diese Bereiche zu betreten. Da wir die verschiedenen Schauplätze öfters betreten, ist es nicht schlimm, wenn ihr beim ersten Mal etwas überseht… spätestens wenn ihr im Besitz diverser Schatzkarten seid, lassen sich die versteckten Schätze einfacher finden.
Es gehört nicht viel dazu zu verstehen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht… aber alles Weitere können ihr selber erforschen.
Die Gegner sind in erster Linie mal keine richtigen Zombies, wie wir sie aus den ersten 3 Teilen kennen. Durch den Plagas Parasit werden die Infizierten Fremd-gesteuert, ohne eigenen Willen. Anfangs sind die Gegner noch relativ einfach und fallen nach ein paar Schüssen um. Selbst die klar zu erkennenden schwereren Kaliber unter den Dorfbewohnern können mit der Zeit relativ schnell erledigt werden, solange man genug Abstand zu ihnen behält und ausreichend Munition dabei hat. Mit der Zeit machen sich Mutationen des Las Plagas breit und kommen vor allem dann zum Vorschein, wenn der Gegner seinen Kopf „verliert“… Dann bricht der Parasit heraus und greift weiter an. Neben den Dorfbewohnern warten aber auch weitere Gefahren auf uns, Hunde… die vielleicht mal die treuen Wach- und Hütehunde im Dorf waren, aber der Parasit hat sie in komplett andere Wesen verwandelt und ein riesiger Troll ist auch niemand, dem man gerne begegnen möchte. Generell kann man aber sagen, dass es sich bei der Grundbedrohung immer um die Dorfbewohner handelt, die entweder in Massen oder auch vereinzelt mit stärkeren Mutationen unterwegs sind… ABER: Gott sei Dank man, gibts ne Pumpgun und viele andere Kaliber um die Luft mit Blei anzureichern.
Hello Stranger! What’re Ya buying? What’re Ya selling?
Der aus dem originalen Spiel bekannte Schwarzmarkthändler ist auch im Remake wieder am Start und versorgt uns mit allerlei nützlichen Gegenständen, Waffen und Upgrades. Gegen das erbeutete Geld (die Bewohner dieses heruntergekommenen Dorfes am Ar… der Welt haben für ihre Verhältnisse ganz gut Kohle auf der Tasche) und gefundenen Schätze bekommen wir einiges geboten. Der schwarze Umhang des düsteren Kaputzenjonny hat einiges zu bieten, um das Zombiejäger-Herz höher schlagen zu lassen.
Das Sortiment wird mit weiterem Spielverlauf umfangreicher und ist immer eine willkommene Anlaufstelle, um sein eigenes Inventar auf den neuesten Stand zu bringen.
Ein ganz wichtiger Service des Händlers ist die Möglichkeit zum Upgrade der Waffen: Mehr Schaden, mehr Munition, schnelleres Nachladen oder schnellere Schussfolge und das Messer muss auch des Öfteren repariert werden. Schaut zu jeder Gelegenheit vorbei, um nicht plötzlich wehrlos den Dorfbewohner gegenüberzustehen.
Verschlossene Truhen, Türen und andere Rätsel
Typisch für Resident Evil sind die Rätsel, hier bleibt auch der vierte Teil der Linie treu. Ein Schloss, zu dem nur ein spezieller Schlüssel passt, eine Mechanik mit fehlendem Zahnrad oder ein versteckter Schalter… alles schon mal gesehen und gemacht. Trotzdem wird es nicht langweilig und selbst wenn man weiß, dass sich in der kleinen Schatulle kein Story relevantes Item befindet, ist man motiviert den kleinen Schlüssel zu suchen.
Als Fan des 2005er Original gefällt mir vor allem, wie nah die Entwickler am Klassiker geblieben sind. Auch wenn ein paar Abschnitte eine Überarbeitung bekommen haben, sind die Bereiche vor allem optisch aufgewertet worden, mit mehr drumherum sind viel mehr Details.
Neue und schönere Grafik, aber mit Abzügen in der B-Note!
Die Entwickler haben Resident Evil 4 ein wirklich schickes neues Gewand verpasst, vor allem die Landschaft, Gebäude und Lichteffekte sind von der Detaillierung kein Vergleich mehr zum Original. Dort war die düstere Atmosphäre des Dorfes bereits ein Highlight und hob sich von seinen Vorgängern deutlich ab. Durch die grundlegende Anpassung der Kameraführung hatte man ein ganz neues Spielerlebnis und man konnte sich frei in der Welt umsehen. Mit dem Remake konnte durch die klar besseren Hardwaregegebenheiten dieses Erlebnis um gutes Stück verbessert werden. Die Spielgrafik lässt sich kaum noch von den gerenderten Videosequenzen unterscheiden und durch die Möglichkeit, die Landschaft noch besser darzustellen, wirkt alles noch beklemmender und bedrohlicher als es 2005 schon war. Leider leidet die Grafik ein wenig unter Schluckauf und die Texturen müssen des Öfteren nachladen und verschwinden anschließend wieder, wenn man den Blickwinkel ändert, bis sie wieder nachladen können. Nichtsdestotrotz sieht die Grafik sehr gut aus und ist definitiv nicht nur aufgewärmte Koste von gestern.
Resident Evil 4 Remake ist seit Ende März für Playstation, Xbox und PC verfügbar.