Ende Oktober 2022 war es endlich soweit und ein neuer Ableger der beliebten Shooter-Reihe Call of Duty wurde veröffentlicht. Mit Call of Duty Modern Warfare 2 folgt nach 3 Jahren der nächste Teil des beliebten Warfare Teil von 2019. Activision gibt auch hier den Ton an und holt das Franchise nach Cold War und Vanguard wieder in die Neuzeit zurück.
Mit im Gepäck hat der neue Teil der Modern Warfare Reihe eine neue Kampagne und einen Sack voll der typischen Call of Duty Multiplayer, was bekanntermaßen den Hauptteil des Games darstellt.
Für mich stellt sich als erstes die Frage, was die Entwickler und Storyschreiber aus der Kampagne gemacht haben, denn oft bedienen sich viele Fortsetzungen in den Genre eines einfachen Mitteln… mehr Explosionen, mehr Krachbumm und mehr aus der Nase gezogenem Storysträngen. Vor allem Spiele wie Call of Duty, die jedes Jahr einen weiteren Ableger bekommen, ist es schwer den Erwartungen der Spieler gerecht zu werden. Ich bin gespannt
In Modern Warfare 2 melden sich alte Bekannte wieder, unter anderem Simon „Ghost“ Riley, Prince und weitere Bekannte aus dem ersten Teil.
Achtung, Spoiler sind nicht zu vermeiden, ihr würdet also gewarnt.
Auf geht’s in die kleine, aber feine Kampagne!
Eine Spezialeinheit wird entsandt, um eine Zielperson festzunehmen, am besten natürlich lebendig. Aber wie es in Spielen nun mal so passiert, geht diese Mission ein wenig in die Hose. Ein Teil des Teams stürzt mit dem Helikopter ab und die Zielperson ist selbstverständlich nicht da, wo sie vermutet wurde. Wäre ja auch langweilig und etwas zu kurz. Aber „zum Glück“ entpuppt sich der vermeintliche „kleine Fisch“ doch als ein größeres Problem, als die Gruppe auf ein amerikanisches Raketensystem stößt.
Szenenwechsel, mexikanisch-amerikanische Grenze, ein illegaler Grenzübertritt und auch hier ist die Zielperson dieselbe, die auch bereits in der vorherigen Mission gesucht wurde…
Es kommt, wie es kommen musste und im weiteren Verlauf tun sich die unterschiedlichsten Charaktere zusammen, um ein Ziel zu verfolgen, aber wer sind die Drahtzieher? Wo kommen die Raketen her und was ist ihr Ziel?
Ich würde gerne mehr schreiben, aber da die Kampagne in Modern Warfare 2 sehr gut geworden ist, möchte ich nicht zu viel verraten… Es gibt so einige überraschende Wendungen und die Gestaltung der Missionen ist abwechslungsreich ausgelegt. Sniper Mission, Sturmangriffe und taktische Level… Für jeden ist etwas dabei und es wird nicht eintönig. Der einzige Knackpunkt ist die Länge, ich hätte mich sehr über ein paar weitere Stunden Aktion mit Ghost und seinen Kameraden gefreut, aber vielleicht wäre es dann aber auch ins Gegenteil umgeschlagen, weil Ideen gefehlt hätten.
Die Kampagne bekommt auf jeden Fall einen dicken Daumen nach oben, davon möchte ich mehr sehen. Mit einer Zeit von etwa 8 Stunden kommt man hier sehr fix durch, was man auch machen sollte, um eine gute Allrounder-Waffe für den Multiplayer frei zu schalten.
Multiplayer, das Herzstück von Call of Duty!
Der Online- Multiplayer stellt wie bei den Vorgängern den Löwenanteil an Spielinhalt und fährt wie immer mit reichlich Modi auf.
Zu den Szenarien gehören die üblichen Verdächtigen wie:
- Team Deathmatch: Team gegen Team, wer beweist Teamwork und erzielt die meisten Abschüsse.
- Frei für Alle: Jeder gegen jeden, keine Freunde, nur Feinde.
- Gefangenen Rettung: befreit die Geiseln aus den Fängen der Kidnapper… oder versucht, die Befreiung auf der anderen Seite zu verhindern.
- HQ: Eine stets wechselnde Position muss übernommen und verteidigt werden, ohne dass der Gegner die Stellung einnimmt und das HQ zerstört.
- Herrschaft: Nehmt die Stellungen ein und versucht diese so lange wie möglich vor dem gegnerischen Team zu verteidigen. Das typische Capture the Flag.
- Suchen und Zerstören: platziert die Bombe und zerstört das Ziel und lasst euch nicht von der Spezialeinheit aufhalten. Ein typischer CS-Modi
- Knock Out: Findet das Paket und haltet es, bis die Zeit abgelaufen ist oder ein Team im Staub liegt.
- Stellungen: nimm Punkte ein und verteidige diese gegen das gegnerische Team
- Abschuss bestätigt: Eliminiert den Gegner und sammelt seine Marke ein um zu punkten
Der ein oder andere Modus hört sich fast gleich an, aber hier liegen die Unterschiede in kleinen Abwandlungen, was zum Beispiel den Respawn angeht oder in wechselnden Positionen der zu erobernden Bereiche. Über das Schnellspiel könnt ihr auch die Modi filtern, wenn euch einer der oben genannten Szenarien nicht zusagt, dieser wird dann bei der Spielsuche ausgeklammert.
Zwei weitere Multiplayer geben euch noch die Möglichkeit in zwei Großen Gruppen bis zu je 32 Spielern gegeneinander anzutreten: Bodenangriff und Invasion.
- Bodenangriff hat sich ein bisschen bei der Konkurrenz bedient und gibt euch ein Stellungsspiel a’la Battlefield. Verschiedene Flaggen, verteilt über die Karte, müssen erobert und verteidigt werden. Hier kommen auch Fahrzeuge zum Einsatz, um das relativ große Gebiet zu bespielen. Halte die Bereiche und hindert die gegnerische Gruppe, die Oberhand zu erlangen.
- Invasion würde ich einfach als große Massenkeilerei betiteln, 2 Gruppen mit dem Ziel so viele Gegner wie möglich umzuholzen. Mehr Kills, mehr Punkte… organisiert euch und seid besser als der Gegner.
Für mich sind diese beiden Modi eher ein Bonus und die Stärke von Call of Duty Modern Warfare 2 liegt in den klassischen Multiplayer in kleinen Gruppen. Zwar machen auch diese beiden Szenarien Spass, aber es passt für mich nicht in das typische CoD Setting.
Die Koop Modi geben euch ein weiteres Spielerlebnis, in dem ihr zu zweit verschiedene Missionen bestreiten können, hier ist Abstimmung und Kommunikation das A und O. Einzelgänger haben hier wenig Erfolgschancen und bieten eine besondere Erfahrung und Spielvergnügen zu zweit. Gleichzeitiges Ausschalten von Gegnern, einer spielt die Ablenkung, während der andere eine gut geschützte Stellung in den Rücken fällt.
Teamwork wird hier groß geschrieben, was ich bei den anderen Modi leider ein wenig vermisse, wenn mit Randoms gespielt wird.
Waffensetup, gewohnt umfangreich und individuell.
Eine große Stärke von Call of Duty ist generell das Waffensetup. Die vielen verschiedenen Waffenarten und Typen an Bleispritzen macht es schwer, sich auf eine bestimmte Waffe festzulegen. Aber dafür gibt es ja zum Glück die Community mit sehr vielen Zahlendreher, die einem nach kürzester Zeit Waffen mit den optimalen Aufsätzen präsentieren. Jeder muss hier zwar sein eigenes Setting finden, aber bei der Anzahl an Optionen sind die Möglichkeiten fast grenzenlos.
Wenn ich mich bei anderen Games oft über den umfangreichen Charaktereditor aufrege, so könnte ich mich bei CoD über die Möglichkeiten des Waffensetup beschweren. Die Waffen werden, wie auch die Spielerstufe, gelevelt, um nach und nach die optionalen Aufsätze freizuschalten. Dabei steigt nur das Level der verwendeten Waffe, nicht die Waffengattungen und die Aufsätze sind auch spezifisch für die genutzte Waffe.
Die Steuerung ist ganz stark abhängig vom verwendeten Waffensetup… das Movement, das Aim-Verhalten, mit nur leichten Anpassungen an Aufsätzen fühlt sich die Steuerung sofort anders an. Es gibt wenige Shooter, die eine individuelle Anpassung so stark in die Spieldynamik eingreifen lassen, wie bei CoD. Wer sich über eine schlechte Steuerung beschwert, hat wahrscheinlich noch nicht sein Setup gefunden.