Niemand… wirklich niemand sollte einen Staubsaugerroboter unterschätzen. Wer einen Staubsauger wie Pico im Haus hat, ist vor allen Gefahren sicher…
Wer sich jetzt denkt: „Alter, was schreibt er für nen Stuss…„ , dem kann ich es nicht verübeln, denn ich habe am Anfang auch ein wenig skeptisch drein geschaut, nachdem ich den Trailer gesehen habe.
TinyBuild, die vor allem als Entwickler und Publisher für ihre Hello Neighbor Games, Graveyard Keeper und verschiedene skurrile Indie Games bekannt sind, haben zusammen mit Samurai Punk das Actiongame JUSTICE SUCKS herausgebracht. Mit dem zu Titelzusatz „Tactical Vacuum Action„ war es dann schon um mich geschehen und ein Test ist allein deshalb schon Pflicht für mich, weil es sich von aussen oft bescheuert anhört, aber sehr oft ein gutes Game hinter solch skurrilen Fassaden verbirgt.
Auf geht‚s zum Test, eines etwas anderen Games.
JUSTICE SUCKS erzählt uns eine Geschichte eines kleinen Staubsaugerroboters, der glücklich und zufrieden bei seiner Familie für Ordnung und Sauberkeit sorgt. Er wird für seine Arbeit geschätzt, gelobt und hilft, verlorene Dinge zu finden. Was für ein schönes Leben.
In erster Instanz helfen wir der Familie ein wenig Ordnung zu halten und Dinge zu finden. Interaktionen mit Objekten und Geräten oder Markieren von Gegenständen, damit diese gefunden werden können und Picos Grundfunktionen, um alles im Haus, was sich in Reichweite befindet, zu steuern.
Dann verlässt die Familie das Haus und der eigentliche Job von Pico startet als Einbrecher in das Haus einsteigen und sich am Hab und Gut der Familie zu schaffen machen wollen. Der Staubsaugerroboter mutiert zum Wachroboter und kann mit Hilfe der Haushalts- und Elektrogeräten die Einbrecher davon abhalten alles zu klauen.
Gespielt wird aus der Vogelperspektive und ermöglicht so den vollen Überblick zu behalten. Im ersten Schritt sollte man sich ein Bild der Laufwege von Gegnern und deren Ziele machen. Durch die taktische Sicht von Pico wird die Zeit verlangsamt und man bekommt die in Reichweite befindenden Geräte des Hauses angezeigt. In der Grundeinstellung, die sich auch ändern lässt, werden die Effekte des jeweiligen Gerätes angezeigt und hilft dabei zu sehen, wie man den Einbrechern schaden kann.
Ein herunterfallende Deckenventilator, eine Pfütze die unter Strom gesetzt wird, ein Kühlschrank zum Schockfrosten oder ein herausfallender Fensterrahmen sind nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten um den Gegnern die Lichter auszuknipsen.
Neben der Umgebung hat Pico selbst auch ein paar Fähigkeiten um direkten Schaden zu verursachen, nach und nach schalten wir Angriffe frei, mit denen wir die Ganoven in Brand setzten, um rammen können oder zum Beispiel Minen als Fallen legen, in die wir anschließend ahnungslose Opfer locken.
Mit jedem Treffer verursachen wir eine ganz schöne Schweinerei und Blut im Haus ist selbstverständlich nicht jedermanns Sache… Gut, dass wir ein Staubsauger sind und das Chaos direkt beseitigen können und sollten, denn Blut ist der Antrieb, mit dem wir unsere offensiven Fähigkeiten aufladen und es so richtig krachen lassen können.
Zu Beginn einer jeden Aufgabe habt ihr die Option sechs Fähigkeiten auszurüsten, 3 passive um euch einen Vorteil zu verschaffen, indem euch eine gewisse Menge Blut zu Beginn zur Verfügung steht, ihr nach einem Treffer kurzzeitig schneller oder unsichtbar werdet oder eine größere Sauerei mit mehr Blut beim Verschlingen von Körpern verursacht. Bei den aktiven Fähigkeiten geht es dabei, um direkten Schaden zu verursachen und Gegner aus den Latschen zu hauen durch Sturmangriffe. Die Auswahl erweitert sich mit dem Fortschritt der abgeschlossenen Aufgaben.
Es gibt mehrere Level, in denen es Aufgaben zu erfüllen gibt. Nach und nach schaltet man mehr Gebiete frei. Die gestellten Aufgaben generell nicht schwer zu erledigen, denn ein Scheitern ist nur dann möglich, wenn Pico das Zeitliche segnen sollte durch gegnerische Angriffe. Sonst bestehen die Aufgaben darin, gegnerische Wellen zu bezwingen, Wertgegenstände zu schützen, den Bereich zu säubern, Geiseln zu befreien oder Pakete zu sammeln und zu einem festen Sammelpunkt zu bringen. Beim erstmaligen Abschluss einer Aufgabe bekommt ihr einen Punkt, der euch näher an das nächste Level bringt, eine zusätzliche Wertung zeigt euch, wie erfolgreich ihr das Level abgeschlossen habt. Kombotreffer, benötigte Zeit und Sauberkeit sind wichtige Faktoren, die Punkte bringen, über die ihr euch mit anderen Spielern in einer Rankingliste vergleichen könnt.
Im Bezug auf die Grafik ist JUSTICE SUCKS sehr bunt und comicmäßig aufgebaut. In den Zwischensequenzen sind die Figuren sehr einfach dargestellt. Wäre alles ein wenig realistischer, hätte es vermutlich mehr Probleme mit der Altersfreigabe bekommen oder wäre erst ab 18 freigegeben. Da JUSTICE SUCKS sich aber selber nicht zu ernst nimmt, ist das mit der Freigabe an 16 Jahren schon OK, da doch eine nicht unerheblichen Menge Blut fließt.
JUSTICE SUCKS Tactical Vacuum Action ist für Playstation, Xbox, Nintendo Switch und PC (Steam) erhältlich.