GRID Legends – Review – Lassen wir die Reifen quälen im Rennen um die Meisterschaft

7. März 2022

Nach der Übernahme von Codemasters durch EA kam jetzt der erste Rennsport Titel unter neuer Flagge heraus. Mit GRID Legends kommt etwas mehr als 2 Jahren nach GRID ein Nachfolger, der seinem Vorgänger in Nichts nachstehen. Ob GRID Legends die Erwartungen aus unserer Sicht erfüllen kann, zeigen wir euch in diesem Test.

Da das Genre der Rennspiele meiner Meinung nach sehr speziell ist und viele Titel durch ihren Realismus teilweise sehr anspruchsvoll geworden sind möchte ich mit einem kurzen Vorwort in den Test starten. Ich sehe mich selber in keinem Genre richtig verwurzelt und fühle mich in (fast) jedem Genre wohl… kommt halt immer die persönliche Tagesform und Stimmung an. Genau so ist das bei dem Rennspielen, ob 2 oder 4 Räder, realistisch oder Arcade Fun Racer… prinzipiell habe ich jede Art schon auf dem Schirm gehabt und versuche bei meiner Bewertung natürlich immer ein wenig aus der Sicht der „Mitte“ zu urteilen.

In GRID Legends habt ihr eine riesige Anzahl an Möglichkeiten das Spiel zu erleben. Um ausführlich auf alles eingehen zu können, bräuchte ich mehr als nur diesen Test, werde aber versuchen euch den bestmöglichen Überblick zu verschaffen.

Den einfachsten Einstieg habt ihr, wenn ihr euch der Karriere zuwendet. Erstellt ein eigenes Team oder startet euren Weg zum Ruhm mit dem Story Modus um im Rennstall von Seneca als neuer Fahrer des Team um in die Profiliga fahren.

Der Story Modus ist vom Umfang gesehen nicht sonderlich umfangreich und bedient sich einer doch relativ stereotypischen Handlung… kleiner Rennstall ohne große Erfolge,neuer Fahrer mit dem alles besser wird, ein abgehobener Champ, Betrug und Happy End… klassisches Thema wie schon in manchem Film gesehen… aber was soll man schon als Story erwarten? Jeder möchte doch „from Zero, to Hero“- Geschichten erleben und wie kann man es sonst in dem Genre verpacken als bekannte Klischees zu nutzen? Aber die Story ist meiner Meinung nach auch nur ein schönes Kleid zum verpacken, ich sehe es eher als Überblick der Rennklassen mit ihren verschieden Fahrzeugtypen, Strecken und Renntypen. Denn im Laufe dieser Story werden wir quer durchs Portfolio von GRID Legends gejagt… Tourenwagen, Open Wheel Klassen, Drift-Boliden, Trucks bis hin zu Rennen mit Hightech Elektrowagen und getunten Fahrzeugen… durch einen vorgegebenen Erfolg der als Mindestanforderungen gesetzt wird schaltet ihr den nächsten Abschnitt frei und erlebt den Aufstieg von Seneca Motors.

GRID Legends – Keine favorisierte Fahrzeugklasse aber eine Klassen für sich

Auch bei den verschieden Rennarten hat GRID Legends einiges zu bieten und bedient sich an dieser Stelle altbewährten Systemen.

Rundkurse mit vorgegebener Zahl an zu absolvierenden Runden.
Sprit, eine Strecke die von Punkt A nach B verläuft
Bei Eliminierung werden nach Ablauf eines Timer die jeweils hinten liegenden 2 Fahrer aus dem Rennen genommen, bis schließlich der Sieger fest steht.
Drift… sammelt Punkte indem ihr mit den längsten und saubersten Drifts durch die Kurven geht.
Oder erzieht die schnellste Einzel Rundenzeit und lässt den Rest nur noch eure Rücklichter sehen.

In Kombination mit den verschieden Fahrzeugklassen erhaltet ihr ein umfangreiches Paket mit reichlich unterschiedlichen Rennen.

Der Schwierigkeitsgrad ist da immer so eine Sache…

Die Balance beim Schwierigkeitsgrad ist im Renn Genre schwer zu finden, aber die vorgegebenen fünf Stufen sind in ihren Grundeinstellungen schon mal ein guter Anhaltspunkt. Vor allem soll der Einstieg ins Spiel damit so gut wie möglich geebnet werden, damit auch Neulinge ihren Spass haben und nicht sofort die Motivation verlieren. Im Gegensatz zu manch anderen Entwicklern hat Codemasters meiner Meinung nach die Einsteigerfreundlichkeit sehr gut in Griff.

Beginnend beim Rookie sind die Einstellungen geeignet für wirkliche Neulinge und Spieler die einfach Mal alles in Grund und Boden fahren wollen. Die KI der Gegner ist entsprechend gering, Fahrhilfen sind zu 100% aktiv und Fahrzeugschaden komplett ausgeschaltet. Perfekt für den Anfang…

Bei den nächsten Stufen werden immer mehr die verschiedenen Einstellungen zu Fahrhilfen reduziert bis schließlich bei „Legende“ alles unter eurer Kontrolle steht. Ich für meinen Teil habe mich letztendlich in der dritten der fünf Stufen wiedergefunden. Wem die vorgegebenen Stufen nicht ausreichen kann die einzelnen Fahrhilfen auch individuell anpassen. Ihr wollt alle Fahrhilfen aber eine starke KI oder volle Kontrolle über alle Systeme aber ohne Gefahr direkt mit einem Totalschaden auszufallen? Alles geht, stellt es einfach ein und genießt das Spiel wie ihr es wollt.

Euer Team, dein Name und Weiterentwicklungen

Mit dem erstellen eures Teams lassen sich euer Name und Spielerkarte frei anpassen. Zusätzlich könnt ihr mit dem gewinnen aus den Rennen nicht nur euer Fuhrpark erweitert, ihr könnt auch zusätzliche Boni freischalten um Reparaturkosten zu verringern, euren Teamkollegen aufwerten oder mehr Sponsoren und höhere Gelder erwirtschaften zu können. Da sollte ihr euere Ziel nicht nur auf neue Autos setzten, sondern vielleicht auch ein wenig eures hart gewonnen Preisgeld in diesem Bereich investieren.

Startet durch im online Multiplayer und treten an gegen Spielern auf der ganzen Welt.

Selbstverständlich darf auch ein Online Modus nicht fehlen. Durch Crossplay erweitert sich die Möglichkeit sich mit jedem zum Messen und nicht nur Plattform intern. Um teilzunehmen könnt ihr euch auf bereits erstellte Hosts einklinken oder ihr erstellt selber ein Rennen nach eurem Geschmack, dem sich dann wiederum ander Spieler anschließen können. Sollten sich Mal nicht genug Spieler finden, füllt ihr das übrige Starterfeld mit KI Fahrern auf um das Erlebnis komplett zu machen.

Als ich mich in diesem Bereich umgesehen habe, gab es eine Hand voll von aktiven Rennen. Wollen wir hoffen, dass dies auch lange anhalten wird… mit Crossplay ist der Grundstein gelegt, jetzt muss sich die Community noch bilden und hoffentlich lange bestehen.

Die grundlegende Steuerung bietet keine Überraschungen. Das beste Erlebnis hat man selbstverständlich mit einem Lenkrad Controller, aber auch ein Standard Controller bietet ein sehr gutes Ergebnis. Ich selber habe einmal den Standard Xbox Series Controller und ein einen den Turtle Beach Recon verwendet und bei beiden war das Erlebnis sehr gut… meine klare Empfehlung (wie bei eigentlich bei jedem Vertreter des Genre) liegt dennoch bei einem Lenkrad. Mit den verschiedenen Fahrzeugklassen verleitet ein Lenkrad aber auch sehr stark sich auf ein bis zwei Typen zu fokussieren und andere Fahrzeugtypen mit den Einstellungen zu vernachlässigen. Aber wer geübt ist mit den Einstellungen kann sich da schnell einfinden und trotzdem muss ein Casual Gamer mit Controller keine Angst zu haben im Nachteil zu sein.

Bei der Grafik bin ich im allgemeinen zwar nicht enttäuscht und GRID Legends hat optisch schon einiges zu bieten, finde den Sprung zum Vorgänger (GRID aus 2019) nicht wahnsinnig groß. Es gibt zwar mehr Details in der Rennstrecken Umgebung, aber die Kulissen in zweiter Ebene sehen auch bei diesem Teil eher steril und leblos aus. Wo allerdings zugelegt würde war beim Wetter und das Erlebnis aus der Fahrerperspektive zum Beispiel bei Regen ist sehr gut geworden.

Apropos Perspektive… bei der Wahl der Ansicht kann sich der Spieler auch wieder mal durch die bekannten Ansichten schalten. Die die 2 Ansichten als Verfolger, die Perspektive einer Frontkamera, Blick über die Motorhaube bis hin ins Cockpit aus Fahrersicht stehen euch zur Verfügung. Da könnt ihr frei wählen und auch während der Fahrt umschalten.

GRID Legends ist seit dem 25.02.2022 für , PlayStation, Xbox und PC erhältlich.

GRID Legends – Review – Lassen wir die Reifen quälen im Rennen um die Meisterschaft

8

Grafik

7.5

Sound

8.5

Steuerung

8

Spiele Spaß

7.5

Preis Leistung

Gesamtwertung 7.9 / 10

Unser Fazit

Mit GRID Legends präsentiert uns Codemasters und EA den ersten Teil der Serie unter gemeinsamer Flagge. Die Vielzahl an Fahrzeugklassen sorgen für reichlich Abwechslung. Der Einstieg ins Spiel gestaltet sich durch die ausgewogenen Schwierigkeitsgrade auch für Neulinge des Genre sehr einfach. Bei der Grafik kann grundsätzlich nicht gemeckert werden, hebt sich aber nicht sonderlich vom Vorgänger ab. Helm auf, Gurt festgezurrt und auf geht's ins Rennen um die Meisterschaft.