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Mittwoch, April 30, 2025

Review – Pathfinder: Wrath of the Righteous im Test

Die gute alte Zeit der Rollenspiele ist noch lange nicht vorbei. Verschiedenste Vertreter dieses Genres beweisen das immer und immer wieder. Ein Beispiel ist hier das im September 2021 erschienene Pathfinder: Wrath of Righteous. Doch kann das Spiel überzeugen oder genießt es einfach nur den Vorteil der namhaften Lizenz? Wir haben uns das im Test einmal genauer angeschaut.

Ich selbst bin begeisterter Fan von solchen Rollenspielen. Insbesondere der Bezug zum Pen & Paper Rollenspiel fasziniert mich. Doch kann das Regelwerk gut integriert werden in einem Computerrollenspiel? Noch wichtiger als das Regelwerk ist die Frage, ob die Story überzeugen kann.

Das Spiel gestartet trifft uns im ersten Schritt die Charaktererstellung. Hier könnten absolute Anfänger bereits etwas überfordert werden. Die Auswahlmöglichkeiten sind schier unendlich. Hier gibt es viele verschiedene Völker zur Auswahl – so zum Beispiel die Standardvölker wie Menschen, Elfen und Zwerge. Aber auch speziellere Völker wie zum Beispiel die Kitsune, Oread oder Halbvampire. Diese zum Teil doch exotischen Völker begeistern und wissen mindestens die Kenner von Pathfinder abzuholen. Für alle, die sich zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigen, bietet es einige Informationen. Meine klare Empfehlung an dieser Stelle ist, dass man sich einfach nach Geschmack ein Volk auswählt. Das Volk hat, bis auf die typischen Attributsunterschiede auch zum Teil spielerische Unterschiede. Und das einzuschätzen ist schwierig. Zu Beginn wissen wir nicht, wann genau welches Volk gegebenenfalls interessant wird, was die Wahl in diese Richtung schwierig gestaltet.

Komplizierter wird es dann wiederum bei den Unterklassen. Insgesamt erwarten uns 25 Klassen, von denen sich manche noch in Unterklassen unterteilen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind hier vielfältig und definitiv überfordernd, wenn man sich nicht die Zeit nimmt, diese vollständig zu verstehen. Während des Testlaufs habe ich hier mehrere Anläufe gebraucht, bis ich es verstanden hatte. Für jene, die sich nicht damit auseinandersetzen wollen oder können, gibt es ein paar vorgefertigte Charaktere. Dies erleichtert den Einstieg ungemein. Aber es nimmt dem Spiel auch eine große Stärke des Beginns.

Die Geschichte hingegen ist auch eine wahre Stärke! Zu Beginn sind wir ein Abenteurer, der sich an der Weltenwunde, einem Riss in der Welt mit direkter Verbindung zum Abyss, dem Kampf anschließen möchte. Doch die Feinde sind nicht unachtsam, und so kommt es sehr schnell zu einem Überfall der Übermacht und ein feindlicher Dämon, der die gesamte Stadt vernichtet. Mit der Zeit wird deutlich, dass wir kein normaler Sterblicher sind und schlagen einen von neun verfügbaren Mystischen Pfaden ein, welcher uns Kräfte von übermenschlichen Wesen verleiht, darunter auch Engel, Dämonen oder ähnliche. Die Pfade müssen zum Teil durch Entscheidungen im Spielverlauf freigeschaltet werden. Insgesamt gestaltet sich die Geschichte relativ düster und stellt gleichzeitig unseren Charakter als Retter der Welt in den absoluten Mittelpunkt. Dennoch gibt es keinen wirklichen Abbruch an Spannung und selbst nach einem Durchlauf hatte ich das Gefühl, dass ich noch unglaublich viele Wege und Ideen nicht gesehen habe. Auch faszinierend an der Geschichte ist, dass diese nicht speziell für das Spiel geschaffen wurde, sondern einfach eine vorhandene Pen & Paper Vorlage genutzt wurde.

Spannend finde ich auch die Zusammenstellung der Gruppe. Hier sind wir ganz klassisch mit verschiedensten Begleitern, maximal fünf weitere Gefährten zeitgleich, unterwegs. Hier gibt es die bereits fertigen und in die Geschichte eingewobenen Charaktere, welche mit eigenen Motivationen und Aufgaben wirklich super passend geschrieben sind. Alternativ erstellen wir eigene Begleiter und legen die Klasse und Fähigkeiten insgesamt einfach selbstständig fest. Beim Entwurf von Charakteren steht uns der aus der Charaktererstellung bekannte Editor zur Verfügung, sodass wir unsere Gruppe vollständig aufeinander abstimmen können. Dennoch wäre meine persönliche Empfehlung, die Geschichte mit den Story-Begleitern durchzuspielen. Es bringt wesentlich mehr Tiefe rein, wenn man sich mit seinen Gefährten unterhält und Stück für Stück mehr über sie herausfindet. Manche Orte sind auch nur durch Gefährtenquests erreichbar. Insbesondere durch die verschiedensten Gesinnungen, welche auch eine Rolle spielen, kommt hier auch manches Konfliktpotenzial, dass zum Schmunzeln bringt.

So viele Charaktere können natürlich auch schnell eine gewisse Überforderung bedeuten. Pathfinder: Wrath of the Righteous gibt euch die Möglichkeit, jeden Charakter einzeln zu leveln und ganz euren Wünschen nach anzupassen – auch weg von der ursprünglichen Skillung. Wem das zu viel Aufwand bedeutet, der hat jederzeit die Option, den Level Up automatisch durchführen zu lassen, sodass die Charaktere diese selbstständig entsprechend ihrer Klasse vornehmen. Diese Option, sich nur um sich selbst zu kümmern, gibt es auch im Kampf, sodass man etwas mehr den Überblick behält und die Begleiter selbstständig agieren. Im Test hatte ich aber das Gefühl, dass es mit steigendem Schwierigkeitsgrad immer notwendiger wird, hier selbstständig tätig zu werden. Somit können Effekte besser und effizienter genutzt und zielgerichtet eingesetzt werden. Insbesondere bei Fähigkeiten, welche einen Kombinationseffekt mit sich bringen, ist oftmals Eigenregie notwendig.

In einem hat der Entwickler Owlcat Games bewiesen, dass Ihnen die Community wichtig ist und Stimmen gehört werden. Während wir in Pathfinder: Kingmaker noch ausschließlich in pausierbarer Echtzeit unterwegs waren in den Kämpfen, können wir in Pathfinder: Wrath of the Righteous auch rundenbasiert kämpfen. Der Wechsel zwischen den beiden Spielstilen gestaltet sich unkompliziert und ist jederzeit möglich.

Diese Anpassungen ziehen sich auch durch den Schwierigkeitsgrad des Spiels. Wir finden nicht nur die klassischen vorgefertigten Grade, sondern auch vollkommen selbst bestimmen, an welchen Stellen das Spiel knackiger sein soll und an welchen nicht. Auch ein optionaler Permadeath-Modus ist vorhanden – hierbei wird unser Spielstand gnadenlos gelöscht, wenn wir sterben.

Insgesamt ist dieser neue Teil der Pathfinder Reihe unglaublich gut durchdacht und bietet viele verschiedene Möglichkeiten, das Spiel anzugehen. Für jeden Spielstil findet sich hier etwas. Besonders gefallen hat mir persönlich neben der Story auch die Möglichkeit, meinen Charakter zu gestalten. Darüber hinaus bieten sich unglaublich viele Spielstunden und verschiedene Wege, wie das Spiel ausgehen kann. Und mit dem bald erscheinenden DLC wird dieses Abenteuer noch größer und intensiver!

Review – Pathfinder: Wrath of the Righteous im Test
8
Grafik
8.5
Sound
9
Steuerung
8.5
Spiele Spaß
8
Preis Leistung
Gesamtwertung 8.4 / 10
Unser Fazit
Endlich wieder ein Pathfinder Titel - und diesmal gefühlt noch voller und mit noch mehr Möglichkeiten als zuvor. Das ist auch der Grund, warum dieses Review erst Monate nach Release erscheint. Und der Spielspaß ist noch lange nicht am Ende - in wenigen Tagen erscheint der erste DLC. Es bleibt also weiterhin spannend in der Welt von Pathfinder.
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Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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