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Freitag, November 22, 2024

Review – Guardians of the Galaxy im Test

Große Titel betrachte ich immer etwas skeptisch. Insbesondere, wenn ähnliche Titel in der Vergangenheit nicht die Erwartungen erfüllen konnten, die ich in den Titel gesetzt hatte. Entsprechend unsicher war ich mit dem neuen Marvel-Titel aus dem Hause Square Enix – Guardians of the Galaxy. Trotz dieser Unsicherheit habe ich mich auf das Spiel gefreut. Nicht zuletzt, weil ich die Filme grandios umgesetzt fand und die Truppe bereits in den Comics geliebt habe.

Der Entwickler, Eidos Montreal, hat bereits im Vorfeld das Versprechen abgegeben, dass es sich um einen reinen Einzelspieler Titel handeln wird mit Fokus auf die Geschichte und komplett ohne Mikrotransaktionen. Anders als bei Marvel Avengers sind meine Erwartungen hier an dieser Stelle positiv befriedigt, denn ein reiner Einzelspieler ist genau das, was ich mir für einen Marvel-Titel erhoffe. An dieser Stelle sei die typische Spoiler-Warnung ausgesprochen – denn ganz ohne lässt sich das Spiel leider nicht vorstellen. Aber keine Sorge, die kritischen

Und umso gespannter war ich, als ich dann endlich auf Spielen klicken und loslegen konnte. Die Handlung setzt ein paar Monate nach dem Zusammentreffen der Guardians of the Galaxy an. Star-Lord, Rocket, Groot, Gamora und Drax kennen sich in der Konstellation erst etwa ein halbes Jahr, was durchaus zu den aus den Filmen bekannten Spannungen führt. Hier gelingt es Eidos Montreal bereits zum Beginn des Spiels, die Truppe wunderbar einzufangen, genauso, wie man sie aus den Comics oder auch nur aus den Filmen kennt. So fordert Rocket zum Beispiel immer mehr Einfluss auf wichtige Entscheidungen. Drax und Gamora haben ihre ganz eigenen Spannungen – schließlich handelt es sich bei Gamora um die Ziehtochter von Thanos, dem Mörder von Drax Familie.

Und mit Blick auf diese Konflikte beginnt das Spiel direkt mit der ersten Mission, welche dazu führt, das die Guardians die Aufmerksamkeit des Nova Corps auf sich ziehen – quasi eine Weltraumpolizei. Die Einheit, welche die Guardians beim Verlassen einer verbotenen Zone aufgreift, wird angeführt von einer alten Bekannten von Star-Lord. Durch mehr oder weniger geschickte Verhandlung gelingt es, eine Frist zu vereinbaren, um die Strafe zu zahlen. Also ziehen die Guardians los, um die Units zu verdienen. Im Hintergrund beginnt jedoch bereits eine andere Bedrohung zu wachsen, die schnell an Macht gewinnt und die Guardians of the Galaxy vor ganz anderen Problemen stellt.

Und diese Bedrohung ist die Kirche der Wahrheit, welche mit ihrem fanatischen Anführer beginnt, die gesamte Galaxis durch “das Versprechen” zu Gefolgsleuten zu machen. Diese verlogenen Verführungen bringen nicht zuletzt auch die Freunde der Guardians in Gefahr, sodass der Trupp sich den Feinden stellt, um diese aufzuhalten – wer sonst, wenn nicht die Guardians of the Galaxy!?

Den Entwicklern ist es dabei gelungen, die Geschichte langsam zu steigern und gekonnt durch Wendungen immer spannend zu halten. Während der Geschichte gibt es zudem die Möglichkeit, mehr über die Helden zu lernen und ihre Bindungen zu stärken. Hierbei orientieren sich die Entwickler ein Stück an den bekannten Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe, bringen aber gewisse Freiheiten ein, wie zum Beispiel beim Hintergrund. Doch auch diese werden, insbesondere im Fall von Peter Quill alias Star-Lord intensiv beleuchtet, sodass sich das Gesamtwerk stimmig und in sich geschlossen anfühlt.

Gewürzt wird diese Erfahrung an verschiedenen Stellen des Spiels mit Begegnungen von Charakteren aus den Filmen und Comics. Diese sind vielfältig und auch teilweise ganz eigen interpretiert, sodass auch Filmfans hier nicht zu kurz kommen. Dabei sind es nicht nur kleine Sidekicks, sondern stellenweise ganze Storypassagen und Enthüllungen, welche uns das Spiel vorgibt.

Die Story rund um die einzelnen Charaktere, also die persönliche Charaktergeschichte, drängt sich dabei niemals unangenehm in den Vordergrund. Stattdessen gelingt es Eidos Montreal an dieser Stelle, dass sich die Entwicklung und Veränderung der Charaktere immer passend anfühlt und in das Gesamtgebilde der Geschichte einbettet. Diese positive Einbindung in die Geschichte hat zum Ergebnis, dass sich das Spiel von Beginn bis Ende wie ein interaktiver Film anfühlt. Denn auch auf den Missionen und während der Kämpfe sind die Charaktere im ständigen Dialog und kommentieren jede Aktion. So gewinnt man schnell den Eindruck von einem lebendigen Miteinander. Lediglich an einer Stelle hatte ich im Test das Gefühl, dass das Spiel Dialoge einfach nur wieder verwendet. Verschiedene Cutscenes, welche eine Entscheidung von uns erfordern, runden dies ab und lassen einen noch tiefer in die Geschichte eintauchen. Einen richtigen Einfluss haben diese nicht, aber manche davon können im kleinen Rahmen durchaus etwas beeinflussen oder neue Fähigkeiten freischalten.

Positiv zu erwähnen ist auch, dass die Entwickler mit der Geschichte auch Wege gehen, die sich in manch anderen Spielen nicht getraut wurden. Insbesondere bei einer Truppe wie den Guardians of the Galaxy sind düstere Themen wie Selbstzweifel und Trauer eher unerwartet, aber in der Geschichte ganz besonders passend integriert. Es gab Situationen in der Geschichte, an denen ich im Testverlauf schlucken musste und den Druck der Charaktere nachvollziehen konnte.

Wer einen nicht so guten Punkt an dem Spiel sucht, der wird diesen im Gameplay finden. Viele Abschnitte des Spiels beschäftigen sich eher mit dem Erkunden der Umgebung oder dem Bekämpfen von Feinden, was abgesehen von Bosskämpfen relativ simpel von der Hand geht. Erst gegen Ende nimmt der Action-Part an Fahrt auf und lässt Star-Lord hin und wieder sterben. Daneben gibt es immer wieder Passagen, in denen besondere Fähigkeiten oder Teammitglieder korrekt eingesetzt werden müssen, damit ein Fortschritt erzielt wird. Dann hackt Rocket schnell mal Konsolen, Groot baut Brücken oder Gamora reicht uns eine helfende Hand.

Über ein Ringmenü können in den Kämpfen verschiedene Fähigkeiten eingesetzt werden. Dabei hat jedes Teammitglied vier verschiedene, die jedoch erst freigeschaltet werden müssen. Manche davon werden im Verlauf der Geschichte freigeschaltet, andere durch die erworbenen Erfahrungspunkte. Star-Lord hat darüber hinaus die Möglichkeit neben dem Nahkampf auch einen Elementarschuss abzugeben – letzterer wird aber auch erst im Verlauf der Geschichte nach und nach freigespielt. Diese vielen Möglichkeiten und Tasten ermöglichen allerdings auch den ein oder anderen Fehler. Hin und wieder ist es im Test vorgekommen, dass ich andere Fähigkeiten eingesetzt habe als gewollt. Aber je mehr man es einsetzt, desto besser funktioniert das auch.

Grafisch weiß Guardians of the Galaxy absolut zu überzeugen. Ganz gleich, ob die wundervollen Farben, die Designs oder die Effekte – alles kommt perfekt zur Geltung. Im Test wurde mit aktiviertem RTX gespielt, was natürlich noch ein paar mehr grafische Highlights setzte.

Beim Sound war ich im Test auch definitiv überzeugt. Insbesondere, wenn man darauf verzichtet, das Spiel zu streamen oder für Youtube aufzubereiten. Denn nur mit deaktiviertem Streamermodus (den uns die Entwickler dankenswerterweise mitliefern!) erhält man die geballte Ladung 80er Soundtracks. Die Sprecher sind auch verdammt gut gewählt und machen sowohl im Englischen als auch im Deutschen, einen perfekten Job. Wenn man nicht gerade erst Guardians of the Galaxy geschaut hat, wird man auch stimmlich sofort abgeholt. Die verschiedenen Kommentare und die Stimmung bündeln dieses Gefühl.

Insgesamt begeistert Guardians of the Galaxy. Setzt man es in den direkten Vergleich mit Marvel Avengers, verblasst letzteres im Licht der Guardians. Der Fokus auf Story und Einzelspieler war definitiv die richtige Entscheidung. Wer also die volle Ladung Guardians haben möchte, der ist bei diesem Spiel perfekt aufgehoben!

Review – Guardians of the Galaxy im Test
8.5
Grafik
9
Sound
8
Steuerung
9
Spiele Spaß
8.5
Preis Leistung
Gesamtwertung 8.6 / 10
Unser Fazit
Ich als absoluter Marvel Fanboy bin begeistert. Wo Marvel Avengers noch versagt hat, können die Guardians auf ganzer Linie überzeugen und machen einiges wieder gut. Die Story ist verdammt gut Geschrieben, vereint viele verschiedene Charaktere und weiß, wie sie überzeugt. Auch die Wendungen kamen echt überraschend, sodass ich zu keinem Moment das Gefühl hatte, ich habe hier gerade Lückenfüller vor mir.
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Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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