Ich höre verdammt gerne Musik. Am liebsten auch dann, wenn ich draußen unterwegs bin. Doch gerade beim Fahrradfahren ist es eher ungünstig, mit herkömmlichen Kopfhörern. Schön, dass es da ein Phänomen gibt, welches auch über die Knochen den Schall übertragt: Knochenleitungswandler. An dieser Stelle mag manch einer vielleicht etwas verwirrt dreinschauen, was hier denn gemeint ist. Ich gestehe: Ging mir auch so. Dieses Phänomen beschreibt genau genommen die Übertragung von Klangschwimungen nicht nur mit dem Trommelfell wahr genommen werden können, sondern auch durch den Körper bis zur Hörschnecke übertragen werden.
Dieses Phänomen hat sich die Firma Aftershokz zur Nutze gemacht und in ihren Produkten eingesetzt. Der größte Vorteil dieser Technik ist, dass die Ohren frei bleiben – das von mir eingangs erwähnte Thema, dass es eher ungünstig ist, die Ohren beim Fahren bedeckt zu haben. Auch entsteht dadurch kein Druck auf den Ohren, der für manche als doch sehr störend empfunden wird. Darüber hinaus wird es um einiges hygienischer, wenn man die Kopfhörer mit anderen teilt. Gerade bei In-Ear Kopfhörern ist schnell mal etwas Dreck an den Stöpseln – das ist hier natürlich vollkommen ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil der Aeropex Kopfhörer ist, dass sie nach IP67 wasserdicht sind. Dies bedeutet, dass es sowohl staubdicht ist, als auch für das kurzzeitige Untertauchen bis maximal 1 Meter bei maximal 30 Minuten geeignet ist.
Die Aftershokz Aeropex gibt es in vier verschiedenen Farben – komisches Schwarz, Mondgrau, Eclipse Blau und Solar Rot. Das Testgerät lag in Mondgrau vor, was schlicht und einfach daher kommt. Die Verbindung zum Smartphone oder anderen dazu fähigen Geräten wird über Bluetooth 5.0 hergestellt. Um die Kopfhörer vollständig aufzuladen ist eine Ladezeit von zwei Stunden notwendig. Einmal vollständig aufgeladen halten die Aeropex von Aftershokz etwa acht Stunden. Im Test waren es knapp weniger, was aber an dieser Stelle nicht wirklich relevant erscheint. Besonders begeistert hat mich die Freisprech-Funktion sowie die simple Steuerung für Medien- und Anrufe über eine Multifunktionstaste im linken Hörer.
Die Zielgruppe für die Aftershokz Aeropex ist eindeutig eine Sportliche. Dies wird bereits in den beworbenen Bildern und auf der Verpackung deutlich. Dafür spricht auch die eingangs nur kurz angesprochene gute Verarbeitung. Die Kopfhörer sind aus einem gummierten Kunststoff und sind extrem biegsam. Anders als herkömmliche Kopfhörer werden diese hinter den Kopf gelegt, sodass auf dem Kopf noch ein Fahrradhelm oder ähnliches seinen Platz findet. Mit ihren 26 Gramm sind sie darüber hinaus angenehm leicht, sodass es auch bei längerem Tragen keine Probleme oder unangenehme Gefühle gibt. Es gibt keine störenden Kanten oder Stellen, die das Gefühl vermitteln, die Brechen könnten. Kurzum bleibt festzuhalten, dass es sich bei den Aeropex von Aftershokz um sehr robuste und gut verarbeitete Kopfhörer handelt.
Die Aufladung findet über ein mitgeliefertes USB-Kabel statt, welches an dem Kopfhörer mithilfe eines magnetischen Steckers an die Ladekontakte gesteckt wird. Ein falsches Anschließen ist hier vollkommen ausgeschlossen. Aber genauso ausgeschlossen ist, dass man bei Verlust ein anderes Kabel als Alternative hernimmt! Doch ein Verstauen des Ladekabels ist problemlos möglich, da zusätzlich zum Kopfhörer, der Anleitung und dem Ladekabel auch eine schöne und wertige Tasche mitgeliefert wird, in welcher man diese Sachen alle verstauen kann.
Die gesamte Bedienung des Kopfhörers findet über maximal drei Tasten statt. Zwei Taster befinden sich auf der rechten Hörerseite, mit denen das Gerät Ein- oder Ausgeschaltet, die Bluetooth-Pairing Verbindung aktiviert und die Lautstärke geregelt wird. Auf der linken Seite finden wir den Multifunktionstaster, welcher aber schnell mal in Vergessenheit gerät, da er kaum sichtbar ist. Dieser bietet, je nach Nutzung des Aeropex, verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel Pause, Titel vor oder zurück sowie die Rufannahme oder Beenden oder Ablehnen eines Anrufes. Die Bluetoothverbindung hat sich im Test als großzügig herausgestellt, wobei je nach Einsatzart natürlich das Smartphone immer in der Nähe ist, sodass sich diese Frage selten stellt.
Doch neben der Optik und der sehr wertigen Verarbeitung ist bei einem Kopfhörer natürlich immer der Klang eine wichtige Thematik, die man nicht außer Acht lassen darf. Aber an dieser Stelle fällt die Wertung etwas schwer. Aftershokz gibt den Frequenzzugang mit 20 Hz bis zu 20 kHz an. Verschiedene Personen haben hier ihre Meinung beigetragen und so unterschiedlich die Leute waren, so unterschiedlich waren auch die Meinungen über den Klang. Lediglich bei der Frage der Lautstärke waren sich alle Tester einig: Sobald man die Lautstärke etwas rauf stellt, kommt es schnell zu einem unangenehmen Vibrieren. So ein wenig erinnert es an ein Geräusch einer elektrischen Zahnbürste. Doch in den niedrigeren Lautstärkepegeln war der Klang angenehm und gerade beim Rad fahren war damit auch über einen längeren Zeitraum die musikalische Untermalung gesichert. Nutzt man die mitgelieferten Ohrstöpsel ist auch Bass deutlich hörbar.
Insgesamt sind die Aftershokz Aeropax ein ganz besonderes Klangerlebnis! Das Material ist hochwertig und die Verarbeitung durchdacht und stabil. Gerade für den sportlichen Träger ist eine solch gute Verarbeitung notwendig. Durch die IP 67 Zertifizierung ist auch eine Radtour trotz Regen jederzeit möglich, ohne das das Gerät Schäden nimmt. Lediglich für den begeisterten Schwimmer sollte zu anderen Produkten von Aftershokz gegriffen werden. Preislich schlagen die Kopfhörer mit 169,95 Euro zu Buche, was mit Blick auf die Zielgruppe und die wirklich gute Verarbeitung gar nicht mehr so hoch wirkt. Dennoch mit Sicherheit eine Hürde für den ein oder anderen. Am Ende bleiben Kopfhörer, die mit ihrer Technologie und dem Material begeistern.