Mehr als ein Jahr ist seit dem Start des ersten Lockdowns vergangen und mit Beginn des Sommers lässt Deutschland mehr und mehr Regelungen und Restriktionen hinter sich. Während die Straßen sich wieder füllen und die Menschen in Restaurants, Bars und an Flughäfen zurückkehren, wird auch die Welt um sie herum wieder lauter. Welche Geräusche haben Menschen während der Pandemie am meisten vermisst? Und auf welche könnten sie mittlerweile verzichten? Um das herauszufinden, hat Jabra Menschen weltweit befragt und es stellte sich heraus, dass es die alltäglichen Klänge sind, nach denen sich die Menschen sehnen. Die Top 5 der Deutschen sind:
- Live Musik bei Konzerten – 67%
- Planschen und Lachen am Pool – 66%
- Die Geräuschkulisse im Restaurant- 64%
- Bar- und Kneipengeräusche – 62%
- Applaus im Theater – 54%
Wenig überraschend gestaltet sich das Ergebnis dagegen in Bezug auf Klänge, die mit dem Fitnessstudio verbunden werden. Auf das Schnaufen und Ächzen der Mittrainierenden scheinen die meisten Menschen gerne zu verzichten – nur 32% freuen sich schon wieder auf die Geräuschkulisse beim Bankdrücken und in ihrem wöchentlichen HIIT-Kurs.
Auf die kleinen Dinge kommt es an
Das vergangene Jahr war in vielen Aspekten eine große Herausforderung, gleichzeitig hat diese Erfahrung den meisten Menschen eine größere Wertschätzung für die kleinen Dinge des Lebens gegeben. Das spiegelt sich auch in den Klängen wider, die wir vermisst haben. Es ist nicht überraschend, dass das Meeresrauschen gemeinsam mit allen Klängen des Nachtlebens und dem Jubeln bei großen Sportveranstaltungen ganz oben auf der Liste stehen. Auffallend ist, dass Geräusche, die früher ganz selbstverständlich zum Alltag gehörten und oftmals sogar als störend empfunden wurden, jetzt sehnsüchtig erwartet werden: Dazu gehören lachende und spielende Kinder auf Schulhöfen und der Klang belebter Straßen.
Der Mangel an sozialer Interaktion wurde durch die Umfrage ebenfalls deutlich: Die Umfrageteilnehmer vermissten die realen Stimmen ihrer Familien und Freunde, die Melodie von „Happy Birthday“ oder die einfache Bitte nach einer Umarmung.
„Unser Leben hat sich durch die Pandemie rapide verändert. Jetzt, mehr als ein Jahr danach, haben die Menschen reflektiert, wie ihr Leben nun aussieht“, weiß Claus Fonnesbech, Senior Director PR & Communications bei Jabra. „Geräusche spielen im Alltag der Menschen eine wichtigere Rolle, als viele vielleicht denken, und diese Studie zeigt, dass Töne, die vorher banal erschienen oder unbemerkt blieben, jetzt aktiv wahrgenommen werden.“
Musik ist der rettende Anker in der Pandemie
Trotz landesweiter Lockdowns und Corona war es in Europa nie wirklich still: Ob Balkon- oder Wohnzimmerkonzerte, Musik war während der Pandemie ein besonders wichtiger Teil des Lebens vieler Menschen. In Deutschland gaben 51 % der Befragten an, nun mehr Musik als vor der Pandemie zu hören. Und so ist es kein Wunder, dass Live-Musik europaweit das Geräusch ist, das die Menschen während der Pandemie am meisten vermissten. Auch Deutschland bildet hier keine Ausnahme – mit 67 % liegt der Sound von Live Musik bei Konzerten auf dem ersten Platz.
Die Ruhe wertschätzen
Obwohl es gerade die alltäglichen Geräusche von vor Beginn der Pandemie sind, die die Menschen vermissten, haben viele der Befragten dennoch auch die Ruhe zu schätzen gelernt. 26% geben an, dass sie nun ruhigere Orte bevorzugen. Das hat für sie vor allem zwei Gründe: Zum einen haben sie ihren eigenen Freiraum lieben gelernt (43%) oder sie haben sich an die Situation während Corona gewöhnt (51%).
Im Gegensatz dazu bevorzugt nahezu ein Drittel der Befragten (29%) jedoch nach Ende der Pandemie Orte mit hohem Geräuschpegel. Für 69% liegt der Grund darin, dass sie wieder zum „normalen“ Alltag zurückkehren wollen, wobei die weiblichen Teilnehmerinnen (71%) sich das mehr wünschten als die männlichen Befragten (67%). Insgesamt wünschen sich vor allem die 45- bis 54-jährigen die Rückkehr zur Normalität (88%).









