Stellaris wurde bereits am 09. Mai 2016 veröffentlicht und hat seitdem einige Überarbeitungen und auch Neuausrichtungen erlebt. Das Spiel von Paradox Interactive gehört definitiv zu den bekannteren Reihen des Entwicklers und begeistert seit seinem Release eine große Anzahl an Spielern weltweit. Ganz gleich, ob im Einzelspielermodus oder im Multiplayer – keine Partie gleicht hier der anderen. Stellaris fordert je nach gewähltem Volk und Spielstil andere Vorgehensweisen und bringt einen schnell auch mal an seine Grenzen. Damit es stets spannend bleibt hat Paradox Interactive immer wieder neue DLC herausgebracht und damit das Abenteuer in den (beinahe) unendlichen Weiten erweitert und ergänzt. Doch was bringt der neue DLC Nemesis und die dazu gehörenden Systeme mit Patch 3.0?
In erster Linie werden genau diese verändert. Mit dem Patch wird die Spionage eingeführt. Hierbei wird es erforderlich, Wissen über seine Nachbarn zu sammeln. Ganz egal, ob Aliens, Enklave oder ein anderes Reich – fehlt euch das Wissen über diese, werden nicht einmal Reichsgrenzen angezeigt. Hier kommen die Botschafter ins Spiel, welche Kontakt aufnehmen können. Damit wird eine Eventreihe ausgelöst, welche verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl stellt, hier Erfahrungen zu gewinnen. Je nachdem welchem Volk ihr selbst angehört gibt es hier verschiedene Wege. Warum nicht einfach mal eines der unbekannten Wesen entführen und sezieren – oder seid ihr als Schwarm unterwegs? Dann fügt die Rasse doch einfach den eigenen Nahrungsvorräten hinzu. Ist der Kontakt aber erstmal hergestellt, können natürlich die bekannten diplomatischen Aktionen ausgeführt und entsprechend interagiert werden. Möchte man jedoch mehr Informationen über die Stärken des Gegenübers – und dabei ist es ganz egal, ob wirtschaftliche oder militärische Stärke – so müssen Spione entsendet werden. Diese liefern das notwendige Wissen und bieten dann wiederum neue Möglichkeiten. Damit sind Begegnungen mit den Nachbarn um einige wundervolle Idee reicher, welche das Spielgefühl von Stellaris nochmals verändert und intensiver macht. Damit kann man losziehen und versteckte Kriege führen und den Feind quasi von innen heraus zerstören.
Weiteres kleines Highlight ist, dass das Bevölkerungswachstum nun geringer wird, wenn ein Planet sich seiner Bevölkerungskapazität nährt. Damit wird die intensive Betreuung der Überbevölkerung überflüssig. Ebenso können Gebäude jetzt ohne die Begrenzung der Bevölkerung gebaut werden – sie koppeln sich stattdessen an die Forschung und der Anzahl der vorhandenen Distrikte. Somit erhält man mehr Einfluss und dadurch natürlich auch mehr Möglichkeiten.
Doch was bringt die Nemesis-Erweiterung noch mit sich? Im Grunde genommen wertet der DLC das Mid- und dann vor allem das Endgame auf. Kommt es zur Krise, bestimmt die galaktische Gemeinschaft einen Hüter, welcher das Kommando über die Befreiung von der Bedrohung erhält. Damit gibt es einige Sonderrechte wie zum Beispiel freier Flug in alle Systeme der Mitgliedsstaaten. Sobald die Bedrohung beseitigt ist, hört es hier aber nicht auf, sondern man kann versuchen sich zum Imperator zu ernennen. Hierdurch erhält man verschiedene Boni, wie zum Beispiel mehr Einfluss oder diplomatisches Gewicht. Damit erhält das Gameplay noch mehr Tiefe, als das bisher bereits der Fall war.
Wer ein knackiges Endgame zu schätzen weiß, der erhält mit dem dritten Aufstiegs-Vorteil weitere Möglichkeiten. Hierbei ist es Ziel, eine Megastruktur zu errichten, welche weitere Vorteile freischaltet. Doch hierzu benötigt es ein Krisenlevel auf Stufe fünf, welches sich nur durch Forschungsprojekte und die Erhöhung des eigenen Bedrohungswertes erreichen lässt. Das wiederum bedeutet spannende Kämpfe gegen die anderen Feinde in der Galaxie, um somit das eigene Reich zu stärken. Doch der Bau dieser Megastruktur kostet eine ganze Menge Dunkler Materie, welche man wiederum nur durch agressives Wachstum gut erhält. Durch diese neuen Möglichkeiten und das neue eigene Ziel am Ende, wirkt Stellaris noch spannender und intensiver, als jemals zuvor. Wie bei allen anderen kleineren und größeren Erweiterungen für Stellaris spürt man die Liebe der Entwickler. Hier haben sich Menschen Gedanken gemacht, die das Spiel selbst lieben und ihm eine neue Tiefe geben möchten. Grundsätzlich fühlt sich Stellaris wie ein neues Spiel an – ohne gleich alles umzuwerfen und anzupassen.
Insgesamt ist Stellaris schon immer sehr spannend und strategisch gewesen. Insbesondere in Multiplayer-Spielen mit anderen. Hier wurde bereits mit dem letzten großen Patch für Stabilität im Mid- und Endgame gesorgt, was sich hier noch besser bemerkbar macht. Die neuen Möglichkeiten sorgen für eine intensive Erfahrung und auch erfahrene Spieler müssen sich neu erfinden. Vorhandene Mechaniken wirken nicht mehr alle so, wie man es kennt. Damit ergänzen sich diese Systemänderungen sehr gut neben den kleinen Verbesserungen. Durch die Änderungen beim Erstkontakt wirkt dieser noch ausgestalteter und spannender, was mich persönlich extrem freut. Die Spionagesysteme sind durchdacht und liefern spannende Möglichkeiten, den Feind oder auch den Freund anders kennenzulernen. Doch niemals ist man dabei gezwungen, die Spionage zu nutzen. Es bleibt ein Angebot der Spielmechanik, was den eigenen Weg noch weiter abrundet.
Ich bin mir sicher, dass ich noch nicht alles erlebt habe, was der neue DLC und der damit einhergehende Patch 3.0 mitgebracht hat. Insbesondere erfahrene Spieler und Veteranen der Reihe sollten sich den Nemesis DLC ansehen und nutzen! Mit 19,99 Euro ist der DLC auch erschwinglich und erweitert das Mid- und Endgame wundervoll um weitere Ideen. Damit geht die Reise in diesem wundervollen Universum weiter und wir erhalten tiefere Einblicke und Möglichkeiten, als zuvor.