Seit ein paar Monaten konnten wir bereits in der Beta den neuen Titel vom Entwickler Realmforge Studios erkunden. Seit dem 26. März ist der Titel nun endlich erhältlich und bietet die Möglichkeit, die schön gestaltete Raumstation zu gestalten, die gemütlich ihre Runde im Weltall dreht. Hier können sämtliche Aliens friedlich entspannen und Erholung genießen. Dazu dient in erster Linie ein ausgiebiges Fun-Deck. Doch kann das Prinzip auch überzeugen und den Spielspaß hochhalten? Mit dem Release werfen wir einen genaueren Blick auf das Spiel!
Zu Beginn kann das Spiel durchaus etwas überfordern. Insbesondere spätere Missionen haben bei mir zu Beginn durchaus zu Frust geführt. Im Verlauf der verschiedensten Aufgaben wird das Spiel zunehmend komplexer und fordernder. Leichter fiel es mir erst, nachdem ich einen weiteren Durchlauf von vorne begonnen habe. Doch selbst dann war es nicht immer möglich, vorausschauend zu bauen. Dabei wollen natürlich jederzeit die verschiedensten Bedürfnisse im Blick behalten werden. Ganz gleich, ob Ärzte zum Arbeiten angetrieben oder die Roboter durch die Gegend geschickt werden, weil irgendjemand Ärger macht oder eine Müllbombe rumliegt und schnellst möglichst verräumt werden sollte. Gleichzeitig sollte man sich um den Händler kümmern und mit Weltraumpiraten auseinandersetzen.
Gerade als Anfänger kommt man hier sehr schnell an eine Grenze, die auch eine Hürde darstellen kann. Wenn man nicht von der echt tollen und stimmigen Atmosphäre getragen wird, beendet man an diesem Punkt den Spieldurchlauf und braucht etwas, bis man sich wieder heranwagt. Doch das lohnt sich absolut! Spielspaß ist definitiv gegeben und bietet daneben immer wieder neue Situationen zum Entdecken. Aber es bleibt eine Herausforderung! Schade, dass man nicht mal nebenbei pausieren kann, um sich die Situation anzusehen.
Wem das immer noch nicht hilft, der findet vielleicht im Koop-Modus eine gute Möglichkeit, sich den Stress mit Freunden zu teilen. Dies ist sowohl in der Kampagne als auch im freien Spiel möglich! Insbesondere bei einer großen Raumstation, die man mit der Zeit quasi von selbst hat, hilft dies bei der Verwaltung! Das Mikromanagement in Spacebase Startopia ist wirklich besonders!
Optisch will Spacebase Startopia hier nicht mit den großen Toptiteln aus 2021 mithalten. Muss es auch gar nicht! Das, was man hier geliefert bekommt, man spürt die Liebe zum Detail und kann sich auch gut darin wiederfinden.
Im Verlauf des Spieles bekommen wir es mit fünf verschiedenen Touristenstufen zu tun. Diese wollen natürlich auf verschiedenste Art und Weise unterhalten werden und die Ansprüche steigen entsprechend. Das Zufriedenheitsbarometer zeigt dabei jederzeit an, ob man die anspruchsvollsten Besucher beherbergen kann.
Die Währung im Spiel stellt die Energie dar, welche durch Besucher abgegeben wird. Diese wird benötigt um weitere Räume und Einrichtungen zu bauen und auch für den Handel. Nur so lässt sich der Kreislauf schließen – bessere Einrichtungen bedeutet mehr Zufriedenheit und somit auch bessere Besucher, was wiederum mehr Energie bedeutet. Gleichzeitig wollen natürlich unsere Angestellten bezahlt werden! Bewerten die Besucher die Station positiv, gibt es Prestige, welches wiederum als Währung für die Forschung fungiert. Hier erforschen wir weitere Gebäudestufen, sodass eine Fabrik zum Beispiel schneller produziert oder der Luftaufbereiter einen größeren Radius haben. Also sorgen wir stets für funktionierende Einrichtungen mit möglichst wenig Warteschlangen – ach und sauber sollte es natürlich auch sein!
Ausgeführt werden die Arbeiten von unseren fleißigen Fuzzy-Drohnen, welche nicht nur Putzen oder Dinge reparieren, sondern auch die Einrichtungen errichten. Insbesondere bei einer wachsenden Station wird ihr Einsatz benötigt und schnell wusste ich zu schätzen, dass ich hier nicht auf alles schauen muss!
Doch neben all der Pflege, Wartung und Aufbau von Einrichtungen benötigen wir für unsere Station auch verschiedenste Ressourcen. Hierzu gibt es die Dryaden, welche bevorzugt auf dem Bio-Deck zu finden sind und hier Pflanzen pflegen, die wir anbauen können. Hier werden dann auch Ressourcen wie Nahrung und Medizin abgebaut. Fasern, welche wir auch hier erhalten, werden hingegen direkt in einer Fabrik auf dem Sub-Deck verarbeitet – neben einer Recycling-Station, einer Krankenstation und anderen Kernelementen, die den Betrieb sicherstellen sollen. In diesen verschiedenen Einrichtungen arbeiten die diversen Spezies, welche auch die Station besuchen. Leider war es mir nicht möglich, eindeutig zu erkennen, wann ein Angestellter arbeitet oder wann nicht. Hier führt man sich schnell dazu verleitet, mehr einzustellen, als eigentlich notwendig. Es ist schwierig zu erkennen, aber wenn es erstmal läuft, sammeln die Arbeiter auch an Erfahrung und können befördert werden.
Den Einstieg erleichtert das ausgiebige Tutorial von Spacebase Startopia. In diesen zehn Missionen zeigt euch das Spiel die verschiedensten Möglichkeiten und erklärt die Grundlagen zum Betrieb einer Station. Auch der Streit mit Mitbewerbern gehört natürlich dazu, was eine gewisse Spannung mit reinbringt.
Insgesamt ist Spacebase Startopia ein wundervolles Spiel mit viel Mikromanagement. Die unterschiedlichsten Missionen liefern bereits auf niedrigen Schwierigkeitsstufen eine gewisse Herausforderung und man spürt schnell, dass hier mehr als nur ein bisschen Hin- und Herklicken benötigt wird. Die Grafik mag nicht jedem zusagen und auch nicht mit Topspielen mithalten – aber wie bereits beschrieben ist das gar nicht das Ziel. Wer Freude an Management hat und das in einem witzigen und humorvollen Ambiente, findet mit Spacebase Startopia genau das Richtige.