Bei der ersten Zulassung des Covid19-Impfstoffs der britisch-schwedischen Pharma-Firma AstraZeneca wurde dieser nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen, da nicht ausreichend Daten zu älteren Patienten vorlagen (inzwischen empfiehlt die Stiko ihn auch für Ältere). Viele Bürger wurden daraufhin durch Fehlinformationen verunsichert, die unter anderem auch auf Social-Media-Plattformen geteilt und breit diskutiert wurden. So wurde behauptet, der Impfstoff sei weniger wirksam als andere Impfstoffe und mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Falschmeldungen zu einer Wirksamkeit von nur 8 Prozent befeuerten diese Posts weiter. Das gipfelte in einer Ablehnung des Impfstoffs von bis zu zwei Dritteln der unter 65-jährigen.
Wer sollte bei der Verbreitung von Fehlinformationen zur Rechenschaft gezogen werden?
Ob diese Falschinformationen schlussendlich dazu geführt haben, dass der AstraZeneca-Impfstoff in größeren Mengen das Verfallsdatum überschritt und somit wichtige Impfdosen nicht verwendet werden konnten, ist umstritten. Sollte dies aber der Fall gewesen sein, verzögern diese Fehlinformationen die Durchimpfung der Bevölkerung und richten weiteren wirtschaftlichen Schaden an. Wer sollte also für der Verbreitung dieser Fake News zur Rechenschaft gezogen werden?
Bei einer vor kurzem im Auftrag von ExpressVPN durchgeführten repräsentativen Studie* mit 1.000 Teilnehmern sprachen sich über 50 Prozent der Teilnehmer dafür aus, dass sowohl die entsprechenden User als auch die Social-Media-Plattformen für die Verbreitung von Fehlinformationen zur Verantwortung gezogen werden sollten. Diese Meinung ist bei Älteren am weitesten verbreitet: Mehr als 65 Prozent der über 60-Jährigen sind der Meinung, dass sowohl der Nutzer als auch die Social-Media-Plattform zur Verantwortung gezogen werden sollten.
Knapp 30 Prozent stimmten der Aussage zu, dass nur die Nutzer belangt werden sollten, die solche Inhalte verbreiten, und 13 Prozent sahen die Plattformen stärker in der Verantwortung. Nur 7 Prozent der Befragten sahen keinen Anlass zur Verfolgung derartiger Vergehen.