1999, als man die Informationen über neue Games noch aus Zeitschriften bekam, stieß ich auf einen Artikel eines Spiels, welches mich nach den ersten paar Zeilen in seinen Bann gezogen hatte. Soul Reaver ist der zweite Teil (Story chronologisch gesehen der dritte) der Legacy of Kain Spielreihe von Eidos und Crystal Dynamics.
Achtung, Achtung, dies ist eine Spoilerwarnung!! Lesen auf eigene Gefahr… (aber ich werde nicht allzu viel Vorwegnehmen)
Während sich die Geschehnisse in Blood Omen um Kain selbst dreht, geht es in Soul Reaver um Ereignisse lange nachdem Kain seinen Platz als Vampirfürst fand und Träger der Soul Reaver Klinge wurde.
Jahrhunderte nach den Ereignissen von Blood Omen wird Kain, der Vampirfürst und Träger der legendären Seelenklinge, dem Soul Reaver von den Vampirclans wie ein Gott angesehen und verehrt. Immer an seiner Seite stehen die Statthalter und treuen Untergebenen Kains. Mit den Jahren erlangen die Vampire neue ‚Gaben‘, die sie immer unmenschlicher und eher göttergleich werden lassen. Kain selbst steht immer am Anfang dieser ‚Evolution‘ und anschließend folgen dem Alter nach seine Untergebenen und treuen Diener.
Eines Tages trat Raziel, der älteste der Sechs vor Kain und präsentiert seine Fürsten eine neue Fähigkeit, Flügel… Kain war erbost über die Tatsache, daß sein Untertan Ihm, dem Fürsten aller Vampire in der weiteren Entwicklung vorgezogen wurde.
Als „Belohnung“ für das Erlangen seiner neuen Fledermaus-artigen Flugel erhielt Raziel etwas besonderes… die Verbannung und endlose Qualen im Seelenstrudel. Eine Strafe für Verräter und Abschaum, die ihm und seinem Clan auferlegt werden sollte.
Schmerzen, Qualen und eine Zeit die aufhört zu Existieren umschlossen Raziel, bis er am Grunde des Seelenstrudel durch eine uralten Gottheit erweckt wird und mit der Fähigkeit ausgestattet wird zwischen den Welten, der materiellen Welt und der spektralen Ebene, der Welt der Geister zu wandeln. Seine neue Aufgabe soll es sein die ruhelosen Seelen den Weg ins Jenseits zu weisen. Aber Raziel ist auf Rache aus und widersetzt sich seinem neuen Gebieter.
Zurück in seiner Welt muss er feststellen, daß er Jahrhunderte im Seelenstrudel verbracht haben muss. Seine Heimat ist zerstört und gleicht nur noch schemenhaft dem was er kannte. Die Säulen, die sie Welt im Gleichgewicht gehalten haben sind verwittert und verdorben. Kain, der Fürst und Hüter der Welt hat sich gegen sein Schicksal und seine eigentliche Prophezeiung gestellt und die Welt aus dem Ruder laufen lassen. So machen wir uns auf den Weg unseren Peiniger zu suchen. Steht’s zwischen der materiellen und der spektralen Welten springend suche wir unseren Weg durch Nosgoths.
Durch lösen von Rätseln, dem geschickten Einsatz der Überrest der einstigen Flügel und dem Sprung zwischen den Welten der Lebenden und der Geister erkämpfen wir uns unseren Weg, welcher uns zu unseren 5 Brüdern und zu unserem Peiniger selbst führen soll. Keiner der Vampier sieht denen ähnlich wie wir sie noch zuvor kannten. Einst edel und Vollkommen sind sie durch neue Fähigkeiten über den Jahrhunderte stärker, aber auch unwirklicher geworden.
Die übrigen Menschen, die Nosgoth bevölkerten haben ebenfalls einen Weg gefunden die Vampire zu bekämpfen, so müssen wir uns nun nicht mehr nur mit den Blutsauger sondern auch mit dieser Bedrohung einschlagen.
Bei einem Zusammentreffen mit Kain versucht dieser uns mit der Legendären Klinge, dem Soul Reaver zu töten, doch die Klinge zerbricht, die hüllenlose Seele der Klinge steht in der spektralen Ebene vor uns und Raziel nimmt diese in sich auf.
Von nun an ist Raziel der Träger der Klinge.
Kain, seltsam erleichtert wirkend gelingt die Flucht und somit ist unser Ziel wieder in weite Ferne gerückt. Durch neue Fähigkeiten die wir nach und nach erlangen setzen wir unseren Weg fort….
Keine weiteren Spoiler… ich will ja nicht alles verraten.
Gespielt wird in einer sehr schönen, aber düsteren Welt. Diese würde ich begrenzt als Open world bezeichnen, weil wir durch immer neue Fähigkeiten neue Wege in der Welt finden.
Dieses 3D-Action-Adventure ist ein gelungener Mix aus einer tiefen und interessanten Story die sich mit den anderen Teilen der Serie nahtlos verknüpfen lässt (aber auch als Stand alone sehr gut funktioniert), Rätseln, Jumping Puzzles, und einem sehr guten Kampfsystem.
Nachdem ich den ersten Teil von Soul Reaver durch hatte, musste ich leider bis zum Release der PS2 warten, einer der Launchtitel der damaligen Generation war Soul Reaver 2 und ein ‚Must have’… aber das… könnte eine weitere Perle werden…