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Samstag, Januar 18, 2025

Warriors Orochi 4 – Review / Test

Als Spieler hat man gewisse Erwartungen, wenn es um ein Warriors-Spiel geht. Angesichts der großen Anzahl an Titeln, die seit dem PS2-Debüt der Serie veröffentlicht wurden, hat jeder zumindest eine gewisse Erfahrung mit der Reihe. Abgesehen von ein paar kurzen Blicken hatte ich meine erste Erfahrung damit als ich Dynasty Warriors: Gundam zockte. Als ich mich durch Warriors Orochi 4 kämpfte, überkam mich das selbe Gefühl erneut. Zwar kenne ich diese Charaktere genauso wenig wie Domon Kashu, aber das Gefühl ist trotzdem gleich. Dieses Spiel ist total unsinnig, doch genau das macht es so großartig.

Die Warriors Orochi Reihe ist ein Spin-Off von Dynasty und Samurai Warriors, welche die Figuren der beiden in eine mystische Welt bringt. Dieses Mal schließen sich Lu Bu und Oda Nobunaga den Göttern verschiedener mythologischer Ruhmeshallen an. Zeus möchte die Welt neu erschaffen, und braucht eine Reihe von mächtigen Schlangenarmbändern, um das zu tun. Als sich herausstellt, dass diese verschwunden sind, benutzt er die Kräfte des Olymp, um sie zu finden. Es liegt also an deinen liebsten historischen Kämpfern, diese mächtigen Relikte aufzuspüren und sicherzustellen, dass sie nicht in die falschen Hände geraten.

Nachdem die Open-World in Dynasty Warrior 9 ein so umstrittenes Thema geworden ist, scheint es angemessen, dass Orochi 4 wieder auf ihre bewährte Formel zurückgreift. Du wirst in jedem Level durch Set-Maps stiefeln, von Offizier zu Offizier rennen, während du Territorien einnimmst und Soldatengruppen niederstreckst. Viele Maps sind letztendlich Remakes von Karten aus alten Spielen, mit unsichtbaren Wänden und langen Sackgassen. Dieser Punkt überzeugt zwar niemanden, der die Reihe sowieso noch nie mochte, aber ein Spiel mit so viel Fan-Service muss halt immer auf seine Vorgänger eingehen.

Vertrau mir, wenn du einen Lieblingskrieger hast, wird er hier höchstwahrscheinlich auftauchen. Warriors Orochi 4 verfügt über 170 spielbare Charaktere, jeder mit verschiedenen Waffen und Super Moves. Von einer breiten Palette von Schwertern und Speeren bis hin zur Armbrust, die kleine Bomber beschwört, steht dir wirklich alles zur Verfügung. Im Verlauf des Spiels erhalten einige der echt ziemlich coolen Charaktere eine zweite, Super-Saiyajin-göttliche Form mit verbesserten Fähigkeiten. Klar, diese Vielfalt kann für neue Spieler echt überwältigend sein. Allerdings ist der wahnsinnige Liste vermutlich der richtige Weg um das Spiel als „Hack ’n‘ Slash“ bekanntzumachen.

Das Gameplay ist ziemlich einfach. Du hast deine normalen Attacken, schwere Attacken, um deine Combos zu variieren, und eine auffällige Musou-Superattacke. Bei Warriors Orochi 4 hat jeder Charakter einen mystischen Gegenstand, der als alternative Waffe dient. Du hast ein Team aus drei Charakteren mit sechs Super-Moves und einem siebten ultimativen Angriff, bei dem all deine Charaktere sich für einen sehr energiereichen Angriff zusammenschließen. Es gibt so viele Möglichkeiten Moves auszuführen, die regelmäßig in eine Reihe riesiger Explosionen enden. Man hat fast immer die Möglichkeit seine Super-Attacke einzusetzen, die in der ganzen Gegend atemberaubende Explosionen auslösen wird.

Unglücklicherweise wird dieser Kampf nicht wirklich gut vom System dargestellt. Es fühlt sich an wie ein PS2-Spiel mit einem frischen Anstrich. Missionsziele sind oft unklar, und werden dir inmitten von nicht-synchronisierten japanischen Dioalogen zugebrüllt. Normalerweise kann man sie dann trotzdem irgendwie schaffen, doch es gab ein paar Male, bei denen ich die ganze Map zurückverfolgen musste, um in meiner Mission weiterzukommen. Es kam auch vor, dass Missionen plötzlich abbrachen, oft aufgrund von Charakteren, die die falschen Krieger angreifen oder die sich weigern, um Gegenstände herumzufahren.

Es ist einfach, das stagnierende Kampfsystem in jedem Warriors-Spiel zu betrachten und dann zu sagen, wo überall eingespart wurde. Betrachtet man es jedoch über etwas längere Zeit, erkennt man genau das Gegenteil. Ich habe über 40 Charaktere selbst ausprobiert, und jeder fühlte sich ganz anders an. Während die meisten mystischen Gegenstände von mehreren Kämpfern geteilt werden, hat jeder einen eigenen Kampfstil mit diesem Gegenstand. Hinzu kommen die individuellen, markanten Waffenschläge, und Angriffe während man auf dem Rücken eines Pferdes sitzt. Die Tatsache, dass einer der Standardcharaktere während der Ausritte einen Breakdance mit Klingenschuhen vollführt, zeigt genau den Ton, den Warriors Orochi 4 anstrebt.

Die Kampagne schlägt diesen Ton ebenfalls an, auch wenn sie etwas länger ist, als sie es sein sollte. Nach der ersten Steuereinrichtung gelangt man in Bereiche, in denen nur neue Charaktere vorgestellt werden. Du kannst vier oder fünf Missionen hintereinander damit verbringen, von einem Ort zum nächsten zu gehen und neue Krieger zu rekrutieren. Du erhältst außerdem zehn oder mehr Nebenmissionen, in denen du noch mehr Charaktere anheuern kannst. Trotz des langen Mittelteils sind Anfang und Ende der Kampagne echt schön. Jedes Level verkappt sich mit einem übertriebenen Melodrama über die Streitereien der Götter. Man konnte schon früh vorhersehen, worauf das ganze hinausläuft, doch die meisten Dialoge habe ich trotzdem noch gelesen.

Noch besser als die Hauptgeschichte sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Charakteren. Man kann erkennen, dass die Entwickler auf eine lange Reihe von Titeln sowie auf die tatsächliche Geschichte der meisten dieser Krieger zurückgreifen. Sobald ein Lieblingscharakter lange genug in deinem Team ist, wird er verbundener mit seinen Kameraden. Dies führt zu kurzen und humorvollen Dialogen, die dazu beitragen, dass sich Charaktere besser aus der großen Auswahl hervorheben.

Wenn all das oben erwähnte nicht ansprechend auf dich wirkt, dann gibt es in Warriors Orochi 4 vielleicht nicht viel, was dir gefallen wird. Außerhalb der Story-Missionen ist der einzige zusätzliche Modus eine Online-fokussierte 3v3-Kampfarena mit separaten Charakterfortschritten aus der Kampagne. Da ich das Spiel als Pre-Release auf einer Xbox One X gespielt habe und dazu auch noch auf japanisch mit deutschen Untertitel, habe ich wenig Erfahrung mit dem Modus. Was ich spielen konnte, schien vollkommen in Ordnung, aber nicht absolut überragend.

Man kann das gesamte Spiel sowohl online als auch offline spielen, auch Splitscreen wird unterstützt. Dieses Feature fällt bei Warriors Orochi 4 wirklich auf. Selbst mit zwei Spielern auf der Couch hat das Xbox One X-optimierte Gameplay fehlerlos funktioniert. Die Kameraperspektive fühlt sich im Vergleich zu früheren Orochi-Spielen besser an und jeder Angriff scheint effektiver zu sein. Obwohl es immernoch kleine Einbrüche der Framerate gibt, sobald zu heftiges Moves ausgeführt werden, läuft das Spiel ansonsten ziemlich flüssig.

Obwohl Dynasty Warriors 9 eher schlecht aufgenommen wurde, scheint es möglich, dass das Genre endlich bereit ist, voranzukommen. Wenn Koei Tecmo mit seiner Atz der Open-World fortfährt, könnte dies das Ende dieses Musou-Stils bedeuten. Wenn das der Fall ist, schießt Warriors Orochi 4 es mit einem Knall ab. Dieses Spiel zielt darauf ab, jedermann zu gefallen, der bereit ist, es zumindest auszuprobieren. Ob es nun dein erstes Spiel dieser Reihe ist oder ob du bei jeder Veröffentlichung dabei warst – hier wirst du etwas finden, das dir gefällt. Die Charaktervielfalt und der selbsterhebliche Unsinn bieten eine schöne Abwechslung, die einfach nur zu empfehlen ist.

Warriors Orochi 4 ist bereits für Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch verfügbar.

Warriors Orochi 4 – Review / Test
6
Grafik
6.5
Sound
4.5
Steuerung
5.5
Spiele Spaß
5
Preis Leistung
Gesamtwertung 5.5 / 10
Unser Fazit
Fazit: Ob es nun dein erstes Spiel dieser Reihe ist oder ob du bei jeder Veröffentlichung dabei warst – hier wirst du etwas finden, das dir gefällt. Die Charaktervielfalt und der selbsterhebliche Unsinn bieten eine schöne Abwechslung, die einfach nur zu empfehlen ist.
Charbel
Charbelhttps://www.toptechnews.de
Zugegeben, ich könnte wie die meisten anfangen und erzählen, dass ich schon seit über 35 Jahre ein leidenschaftlicher Zocker bin und schon mitte der 80er mit dem Commodore 64 angefangen habe zu spielen, später dann mit PC, Atari und Nintendo groß geworden bin, was dann mit dem Erscheinen der PlayStation und Xbox auch fortgesetzt wurde. Wichtig zu wissen ist aber, dass mein frühe Befassung mit diesem Bereich mich zu dem gemacht hat was ich heute bin. Ich habe mein Hobby zum Beruf machen können und habe bei ProMarkt, Media Markt, Saturn und später noch bei Conrad Electronic gearbeitet. Durch meine Wirken in diesen Bereich und Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen wie Gaming, Multimedia und Technik in verschiedenen Bereichen wie z.b. Haushalt, Hifi, Kabel & Sound, Car Technik, PC & Konsolen, Musik & Filme, Spielwaren, Hardware & Software sowie Games und Smartphones habe ich entsprechend viel Erfahrung sammeln können um sie hier mit euch zu teilen. Sein Hobby zum Beruf zu machen reicht meiner Meinung nach nicht aus, sondern gibt uns nur ein Fundament, eine Basis anderen zu helfen, die nur durch Arbeit, lange Erfahrung und Weiterbildung ausgebaut wird.

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